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Provokation
an der Ampel

Kreis verweist auf Internetseite

Kreis Gütersloh (WB). Unvermittelt taucht vor dem Ortseingang in Clarholz aus Beelen kommend eine Ampel auf. Wieso Ampel? Diese Frage stellten sich viele Autofahrer in den vergangenen Monaten. Offenkundig ist die Berichterstattung in den Medien hierüber in Vergessenheit geraten. »Guckst du hier«, fordert die Abteilung Straßenverkehr des Kreises mit Hilfe eines neu angebrachten Schildes ein wenig provozierend zum Besuch der Internetseite des Kreises (www.kreis-guetersloh.de) auf. Wer nicht weiß, warum, kann sich die Fakten nochmal in Ruhe durchlesen.

Hauptursache für das Unfallgeschehen ist die hohe Verkehrsbelastung der B 64, die nur unzureichende Zeitlücken im bevorrechtigten Verkehrsstrom aufweist, um aus den untergeordneten Straßen sicher Queren oder Einbiegen zu können. Von der zunächst naheliegendsten Lösung, einer Beampelung des Kreuzungsbereiches, musste aus einer Vielzahl von Gründen verzichtet werden. Seit Anfang Februar regelt nun die so genannte Pförtnerampel auf der B 64 (Beelener Straße) in Fahrtrichtung Clarholz rund 100 Meter vor der Aufmündung mit der K 13 (Nordstraße) zwischen 6 und 22 Uhr den nach Clarholz einfließenden Verkehr. Der nach Beelen abfließende Verkehr erhält keine Signale und kann ungehindert weiterfahren. In Abhängigkeit mit der bestehenden Fußgänger-Lichtsignalanlage in der Ortsdurchfahrt von Clarholz werden durch die Ampel für die wartepflichtigen Verkehrsteilnehmer in dem unfallträchtigen Kreuzungsbereich Zeitlücken in einer Größenordnung von ungefähr 20 Sekunden geschaffen, die ein sicheres Einbiegen oder Queren der B 64 ermöglichen.
Bereits seit mehreren Jahren ereignen sich in Clarholz eine Vielzahl von Unfällen im Kreuzungsbereich B 64 (Beelener Straße)/L 806 (Letter Straße/Marienfelder Straße). In der Vergangenheit war die Kreuzung sogar kontinuierlich eine so genannte Unfallhäufungsstelle mit fünf schwer- und sieben leichtverletzten Menschen in den Jahren 2001 bis Anfang 2005. Nach zahlreichen Beratungen, Ortsbesichtigungen und Verhandlungen wurde mit allen betroffenen Fachbehörden, der Gemeinde Herzebrock-Clarholz sowie betroffenen Anliegern nach Lösungen gesucht, das Unfallgeschehen nachhaltig zu reduzieren.
Zwischen den beteiligten Fachbehörden wurde ein in OWL erstmaliges bis zum Jahresende 2005 befristetes Pilotprojekt vereinbart, dessen Ergebnisse zunächst ausgewertet werden sollen, bevor abschließend über die endgültige Lösung entschieden wird.

Artikel vom 07.10.2005