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Toll: SCW schlägt Spitzenreiter 2:1!

Droll mit drittem Elfer-Tor in Folge

Aus Dornberg berichtet
Philipp Bülter
Dornberg (WB). Wenn das mal kein Husarenstreich war: Landesligist SC Wiedenbrück 2000 sorgte im Knaller des 8. Spieltags für eine faustdicke Überraschung und »putzte« Ex-Primus TuS Dornberg auf dessen Kunstrasen mit 2:1 (1:0). Jürgen Gessat: »Trotzdem besitzen wir immer noch einiges an Potenzial nach oben.«

Von Anfang an schienen sich die rund 500 Spitzenspiel-Zuschauer zu fragen, wer hier denn nun eigentlich der Gastgeber und wer der Gast war. Denn schon in den ersten Aktionen befolgte die Emsstadt-Elf die von »Taktik-Tüftler« Gessat vor der Partie ausgegebene Marschroute: Volle Kraft nach vorne!
Entgegen aller vorherigen Vermutungen zeigte der SCW 2000 rotzfrechen Offensivfußball und erwischte damit die Dornberger auf dem völlig falschen Fuß. Bereits nach vier Spielminuten setzte sich »Stoßstürmer« Eugen Keilbach am rechten Flügel durch, flankte in die Mitte und fand die Hand eines TuS-Abwehrspielers - Elfmeter für die Gäste! Und da hat der SCW einen Spezialisten: Libero-Urgestein Carsten Droll verwandelte wie schon in den letzten beiden Partien sicher (5.).
Danach weiterhin Einbahnstraßenfußball: Der Gastgeber fand gegen das »wagemutige Wiedenbrück« einfach keine Mittel, kassierte zu allem Überfluss nach knallhartem Einsteigen gegen Wiedenbrücks Kurtulus auch noch Rot (20.) und konnte froh sein, nur mit 0:1 in die Kabine zu gehen.
Vorher nämlich hatten die Gäste das TuS-Tor dauerbelagert, scheiterten aber entweder am gut aufgelegten Keeper Klingbeil (7./19.) oder, zumeist in Person von Ferhat Kurtulus, an der eigenen Courage. Der Angreifer ließ seine Riesenchancen in der 44. und 45. Minute kläglich verstreichen und entwickelte sich zum Pechvogel des Spiels. Gessat: »Da hätten wir das Ding schon zu machen müssen.«
Dornberg, das schon nach 30 Minuten Colja Castillo, den Sohn des anwesenden Ex-FCG-Managers »Paco« Castillo, eingewechselt hatte, blieb auch im zweiten Abschnitt unter seinen Möglichkeiten. Nur ein unglückliches Eigentor von Ümet Ciflik brachte dem TuS das 1:1 (68.), das die Gäste aber nicht weiter schockte.
Im Gegenteil: Die »Gessat-Granaten« zauberten weiter nach vorne und kamen nach einer Traumkombination von Murat Kaplan und Keilbach zum hochverdienten Siegtreffer, den Keilbach überlegt markierte (83.). Gessat zufrieden: »Wir werden immer besser und wollen bis Weihnachten die Spitze weiter im Auge haben.«
SC Wiedenbrück 2000: Liemke - Droll - Ergun, Fahrenwald - Grunwald, Kretschmer, Ciflik, Powroslo - Keilbach (87. Binder) - Kurtulus (56. Lahme), Zuraski (70. Kaplan).

Artikel vom 10.10.2005