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»Kommode« schließt
- Nachfolger in Sicht

Hanns-Joachim Brinkmann tritt in den Ruhestand

Von Bernd Bexte
Herford (HK). Die »Kommode« am Gänsemarkt schließt zum Jahreswechsel nach mehr als 27 Jahren ihre Pforten. Inhaber Hanns-Joachim Brinkmann geht wegen eines fehlenden Nachfolgers in der Familie in den Ruhestand.

Der 62-Jährige ist seit Jahrzehnten einer der profiliertesten Vertreter des heimischen Einzelhandels, hat sich vor allem mit seinem Engagement für die Gemeinschaft Radewig einen Namen gemacht. »Es wäre schön, wenn das weit über die Grenzen der Stadt bekannte Modegeschäft für Damen und Herren 2006 in jüngere Hände übergeben werden könnte«, wünscht sich Brinkmann. Die Aussichten scheinen nicht schlecht: »Verhandlungen mit einem Nachfolger verlaufen positiv.« Namen wollte er noch nicht nennen. »Es handelt sich aber nicht um einen großen Filialisten, sondern einen Geschäftsinhaber aus der Region, allerdings nicht aus Herford.« Dieser würde auch die derzeit fünf Beschäftigten übernehmen, erklärte er im Gespräch mit dem HK.
Seine Entscheidung habe er lange im Voraus geplant. »Ich hatte keinen Druck, es war mein ganz persönlicher, freier Entschluss.« Die Geschäfte seien gut gelaufen, auch die Entwicklung des von Leerständen geplagten Umfeldes gebe wieder Anlass zur Hoffnung: »Das Quartier hat sich durch die neue Nutzung des alten C&A-Gebäudes als Fitness-Studio und durch die Ansiedlung neuer interessanter Läden und Gastronomie positiv entwickelt«, zieht Brinkmann ein Fazit der intensiven Bemühungen der vergangenen Jahre.
Er werde weiterhin im Vorstand der Gemeinschaft Radewig tätig sein und die vom ihm initiierte Immobilien-Standort-Gesellschaft unterstützen. Die »Kommode« plant zum Jahresende einen Räumungsverkauf, der Termin steht allerdings noch nicht fest.
Hanns-Joachim Brinkmann hatte das Geschäft 1978 gegründet. Seitdem stand das Modegeschäft mit internationalen Marken wie Hugo Boss, Joop, Betty Barclay oder Hauber fast drei Jahrzehnte für Qualität in Sachen Mode. 1987 hatte er die Räume durch einen Licht durchfluteten Anbau großzügig erweitert. Doch schon wenige Jahre später war die Verkaufsfläche erneut zu klein. 1990 entstand an Stelle eines abgerissenen Lagergebäudes ein Glasanbau. Die Verkaufsfläche wuchs so auf 300 Quadratmeter. Gleichzeitig wurden dringend notwendige Parkplätze angelegt. Ein weiteres Pfund, mit dem Brinkmann wuchern konnte: Von 1992 an gab es die Artikel von Hugo Boss in Herford ausschließlich in der »Kommode«. Für die Qualitätsmarke wurde ein eigener, 80 Quadratmeter großer Verkaufsbereich geschaffen.

Artikel vom 07.10.2005