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Michel begeistert
Kinder und Politiker

Besondere Lesung in der Gütersloher Stadtbibliothek


Gütersloh (kh). Die vielen Streiche von Michel aus Lönneberga haben schon ganze Generationen begeistert und zum Lachen gebracht. Auch die Kinder, die sich am Samstagvormittag in der Stadtbibliothek eingefunden hatten, machten da keine Ausnahme. Aufmerksam lauschten sie den sieben Kommunalpolitikern, die aus dem bekannten Buch von Astrid Lindgren vorlasen. Die Lesung war eine Aktion im Rahmen der Astrid-Lindgren-Ausstellung, die als Projekt des Fördervereins der Astrid-Lindgren-Schule noch bis zum 19. November in der Stadtbibliothek zu sehen ist.
Marita Fickas (CDU), Nobby Morkes (BfGt), Peter Kalley (UWG), Thomas Ostermann (SPD), Tassilo Hardung (FDP), Marianne Dreckmann (Grüne) sowie Monika Paskarbies (CDU) setzten sich mit den Kindern zusammen und lasen verschiedene Geschichten vor. Der wohl berühmteste Streich Michels, als er den Kopf in die Suppenschüssel steckt und ihn nicht mehr herausbekommt, bildete auf Wunsch der kleinen Zuhörer den Auftakt. Auch wenn nur wenige Kinder den Weg in die Stadtbibliothek gefunden hatten, tat dies der guten Stimmung in der Runde keinen Abbruch. Und auch die Politiker hatten sichtlich Spaß an ihrer Aufgabe. »Die Geschichten habe ich schon als Kind gehört. Sie sind spannend und lustig«, meinte Marita Fickas. Und auch Nobby Morkes lachte: »Von Michels Streichen können die Kinder heute noch etwas lernen. Das ist jedenfalls besser, als vor dem Computer zu sitzen.«
Rainer Jakobi, Vorsitzender des Fördervereins der Astrid-Lindgren-Schule, moderierte die Veranstaltung. Er erklärte den kleinen Gästen, dass Astrid Lindgren ihr Buch über Michel aus Lönneberga erst sehr spät geschrieben habe und darin an Geschichten ihres Vaters erinnere, die dieser selbst als Kind erlebt hatte. »Der Michel hat seine Streiche immer gut, nie böse gemeint«, betonte Jakobi.
Die Vorlesenden verbanden mit den Geschichten auch viele Erinnerungen an die eigene Kindheit. »Das Buch gehörte zu den ersten frechen Geschichten, die ich lesen durfte«, erzählte Monika Paskarbies. Auch wenn sich die Eltern Sorgen gemacht hätten, dass man ebenso frech würde wie Michel. Und selbst, wenn die Geschichten für heutige Kinder nicht mehr so interessant seien, so spreche die witzige Erzählweise immer noch junge Leser an, begeisterte sich Monika Paskarbies.

Artikel vom 10.10.2005