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Menschen in unserer Stadt
Cornelia Hirschi
Gärtnerin

Eine Zufallsentscheidung ist ihr eine Herzensangelegenheit geworden. Als Cornelia Hirschi vor drei Jahren in der Bonsaischule vorsprach wusste sie nur eines: Sie wollte nicht bis zum Abitur auf dem Marktgymnasium in Bünde bleiben und »irgendetwas mit Tieren oder Pflanzen« lernen. Ihre Eltern gaben ihr schließlich grünes Licht für den vorzeitigen Schulabgang als Cornelia ihnen den fertigen Ausbildungsvertrag vorlegte.
In diesem Sommer hat die 22-Jährige ihre Ausbildung zur Gärtnerin im Bereich Baumschule abgeschlossen - erfolgreich in mehrfacher Hinsicht, denn sie hat nicht nur die Prüfungen bestanden, sondern ist auch von ihrem Ausbilder übernommen worden.
»Ich könnte den ganzen Tag darüber sprechen«, schwärmt die junge Frau, wenn sie nach dem besonderen Reiz der Arbeit mit Bonsais gefragt wird. »Kein Baum ist wie der andere, bei jedem musst du genau überlegen, was aus ihm werden kann«, beschreibt sie die kreativen Seiten ihrer Arbeit.
Dass sie sich gerne mit Natur umgibt, wurde der gebürtigen Bünderin sozusagen in die Wiege gelegt, ist sie doch auf dem elterlichen Hof in Werfen aufgewachsen. Ein Leben als Bäuerin konnte sie sich jedoch schon früh nicht mehr vorstellen. Tages- und auch Jahresverlauf seien ihr zu sehr festgelegt, sagt sie bestimmt.
Nicht nur beruflich, sondern auch privat sind die Weichen bei Cornelia Hirschi gestellt. Im August ist sie gemeinsam mit ihrem Freund und ihrem Nymphensittich nach Enger gezogen. »Jetzt hat mich das häusliche Leben gepackt«, gesteht sie mit einem Schmunzeln. Mittelfristig stehen auch Hochzeit und Kinder auf dem Plan. Konkrete Pläne oder gar Termine gebe es jedoch noch nicht, räumt sie schnell ein.
Ihren Urlaub verbringt sie gerne und oft in der Heimat ihres Vaters - in der Schweiz. »Wenn man aus dem Fenster schaut, hat man den Berg direkt vor Augen«, gerät sie ins Schwärmen. Die junge Frau schließt nicht aus, »irgendwann einmal« in die Schweiz zu ziehen. »Die Menschen dort sind sehr warmherzig«, erklärt sie. Man gerate über das Wetter ins Schwatzen, auch wenn man sich gar nicht kenne. Im Vergleich dazu sei der Umgangston in Deutschland geradezu schroff. Kerstin Sewöster

Artikel vom 17.10.2005