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Igel nicht mit nach Hause nehmen

Informativer Tag der offenen Tür im Tierheim Ahle war wieder ein großer Erfolg

Bünde-Ahle (jp). Wer am Tag der offenen Tür des Tierheims im Bünder Stadtteil Ahle auf einen riesigen Streichelzoo hoffte, der wurde enttäuscht. Bei strahlendem Sonnenschein erwartete die etwa 900 Besucher und Besucherinnen besonders eines: Aufklärung.

So verwunderte es auch nicht, dass die erste Frage des Tierheim- Quiz lautete: »Welche Tiere werden in Australien grausam abgeschlachtet, um aus ihrem Leder in Deutschland Fußballschuhe zu machen?« Um Antworten auf diese und ähnlich Fragen zu finden, konnten sich die Quizteilnehmer auf zahlreichen Plakaten und in Broschüren informieren, die im gesamten Tierheim ausgelegt waren.
»Mit einer solchen Resonanz hätte ich nie gerechnet«, erklärte Heimleiterin Renate Siekkötter zufrieden. Trotz des verkaufsoffenen Sonntags in der Innenstadt, hatten etwa 900 Besucher den Weg ins Tierheim gefunden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Quiz und der angeschlossenen Ausstellung, waren - passend zum Herbst - die Problematik von Igelanfütterungen. »Igel sind Wildtiere und keine Haustiere«, betonte Renate Siekkötter. Diese Tiere gehören grundsätzlich nicht in Menschenhand.
»Darum dürfen auf keinen Fall Igel, die ihr Überwinterungsgewicht erreicht haben oder es noch erreichen werden, mitgenommen werden«, war das lehrreiche Fazit.
Auch Anleitungen zum Bau von Futterstellen und Überwinterungsquartieren lagen aus und wurden auf Nachfrage gerne von Tierheimmitarbeitern erläutert. Neben dem kritischen Quiz, das viele Besuche zum Nachdenken brachte, wurde ein Trödelmarkt veranstaltet, bei dem es allerlei Schnäppchen zu erwerben gab. Tierheim und Trödelmarkt, wie passt das zusammen? »Ganz einfach«, erläuterte Renate Siekkötter. »Das Tierheim übernimmt häufig Nachlässe von allein stehenden Personen. Die werden hier verkauft und das Geld für die Versorgung der Tiere genutzt.«
Ebenfalls zu Gunsten der Tiere gehen die Einnahmen, die durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen erzielt wurden.
»Forschung ohne Tierleid, sowie die ökologischen und ökonomischen Folgen einer fleischorientierten Ernährungsweise waren Themen, die am Stand des »Netzwerks Tierwerke OWL« diskutiert wurden. Sie machten deutlich, wie wichtig die Aufklärungsarbeit dem Bünder Tierheim ist. Das Netzwerk wurde an diesem Tag durch Ulrich Rehberg, Judith Raum und Dr. Bettina Rehberg vertreten .

Artikel vom 07.10.2005