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Neues Kino in ehemaliger Kaserne

Thomas Wirth investiert in Brakel -ÊFilmstart so schnell wie möglich

Von Michael Robrecht
Brakel (WB). Brakel wird wieder Kino-Stadt. Thomas Wirth (43) aus Bad Driburg hat den ehemaligen Filmvorführsaal der früheren belgischen NATO-Kaserne 2004 gekauft und baut das Gebäude zurzeit für 300 000 Euro komplett in ein modernes Kino um.

»Hier geben sich in diesen Tagen die Handwerker die Klinke in die Hand«, berichtet Wirth, der das Bad Driburger Kino neben dem Rathaus seit zehn Jahren erfolgreich betreib. Viele Brakeler haben lange darauf gewartet, dass sie »Harry Potter« oder »Der Herr der Ringe« gleich um die Ecke in einem attraktiven »Lichtspielhaus« sehen können. Knapp 170 Plätze will Thomas Wirth im Saal unterbringen. Sollte sich das Kinogeschäft an diesem Standort am Wohngebiet »Bökendorfer Grund« lohnen, plant er im Haus zwei weitere kleine Säle. »Wir mussten aus Brandschutzgründen den früheren Bühnenbereich des alten Filmsaales abmauern und können deshalb nicht - wie einst bei den Belgiern - 350 Personen im Gebäude lassen, sagt Wirth.
Isolierung und Dämmmaterial ist zum Teil noch verwendbar, die Klimatechnik und Belüftung muss der neue Eigentümer neu einbauen lassen. »Der Kauf hat sich etwas hingezogen«, erklärt der Kinobetreiber, der vor dem Umbau zur Stadthalle auch für ein Jahr schon einmal Kinobesitzer im »Residenz« in Höxter war.
»Das Brakeler Projekt wird wohl teurer, weil in Baumaßnahmen und Sicherheitstechnik mehr Geld investiert werden muss als geplant«, sagt Thomas Wirth, der hofft, dass der Umbau bis zum Jahresende, vielleicht auch bis in das Frühjahr 2006, größtenteils fertig gestellt werden kann. In diesem Monat wird die Bestuhlung, die Vorführtechnik sowie Leinwand und Vorhang geliefert. Gepflastert würden auch noch die Parkplätze am Kino.
Besonders baulich interessant findet Wirth das von 1975 stammende Kino. »In Deutschland gibt es entweder alte Kinogebäude oder ganz neue nach 1990; in den 70er Jahren wurden kaum Kinos errichtet«, erzählt er über den Seltenheitswert des »schwarzen Hauses«. Neben den Kinostandorten Höxter, Warburg, Bad Driburg und Borgentreich gebe es jetzt ein weiteres Angebot in Brakel. Für ihn sei Brakel wegen des Filmaustausches mit seinem Kino in Driburg geschäftlich interessant.
»Ob es sich lohnt, in ein Kino in Brakel zu investieren, weiß ich nicht -Êaber ich bin zuversichtlich«, sagt der Filmexperte. Es mache immer noch Spaß, Filme zu zeigen, unterstreicht der Driburger. Er hofft, so schnell es geht, mit dem Umbau fertig zu werden.

Artikel vom 07.10.2005