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Der Pott wandert in den »Pott«

VfL Bochum holt sich den 3. Klosterpforte-Cup - FCG erst im Finale ausgebremst

Von Yves Brummel und
Wolfgang Wotke (Fotos)
Dass sich Erfahrung immer wieder bezahlt macht, bewies am »Tag der Deutschen Einheit« die Traditionsmannschaft des VfL Bochum beim 3. Klosterpforte-Cup in Marienfeld. So stellte die »graue Maus der Bundesliga« mit insgesamt 1367 Erstligaeinsätzen die schlagfertigste Truppe und durfte so den Siegerpokal verdientermaßen mit nach Hause in den »Ruhrpott« nehmen.

Neben dem sportlichen Aspekt stand dabei aber ganz besonders der Erlös für die »Deutsche Schlaganfallhilfe« im Blickpunkt des Geschehens. So durften auch die unterlegenen Teams, nach Spielschluss das ein oder andere Bier genießen, natürlich für einen guten Zweck. »Es ist wirklich alles glatt gelaufen, wir hatten super schönes Wetter. Ich bin hoch zufrieden«, freute sich Organisatorin und Sportbeauftragte des Hotels »Klosterpforte«, Elke Spilker. Jubeln durfte auch der FC Gütersloh 2000, im Finale zwar mit 1:3 geschlagen, zuvor aber unbesiegt in die Schlussrunde eingezogen, erspielte sich der mit zahlreichen bekannten Gesichtern angetretene »Oberligist« rasch die Sympathien der Zuschauer. So zeigten neben dem aktuellen Trainer des Landesligisten Victoria Clarholz, Markus Graskamp, auch Ex-Kicker wie Dirk van der Ven, Steffen Enge oder Christian Meyer, was sie auch im fortgeschrittenen Fußballeralter auf dem Rasen noch im Stande zu leisten sind. Doch neben den Mannen aus der Dalkestadt beschenkten auch die anderen Clubs ihre Fans mit »Promi-Bonbons«. So holten mit Günter Kutowski und Günter Breitzke nicht nur zwei Dortmunder DFB-Pokalhelden von 1989, dem Jahr des vorerst letzten Pokaltriumphes der Borussia, ihre Fußballstiefel wieder vom Haken. Auch gestandene Bundesligaprofis wie Dirk Otten, Stefan Studtrucker, Matthias Westerwinter und Michael Wollitz (alle Arminia Bielefeld) oder auch Uwe Zimmermann, Lars Ellmerich, Peter Lübecke (für Eintracht Braunschweig auflaufend) zelebrierten ihre Kunst auf dem grünen Geläuf. Dass der VfL Bochum mit Axel Sundermann (139 Bundesliga-Spiele), Walter Oswald (387), Dirk Eitzert (34), Frank Benatelli (192), Ivan Zugcic (97) und dem Rekordmann Michael »Ata« Lameck, der 518-mal das Blau-Weiße Trikot in der höchsten deutschen Spielklasse trug, gleich siebenmal personifizierte Erstliga-Erfahrung mit nach Marienfeld brachte, erzielte am Ende wohl auch den entscheidenden Vorteil zum Erfolg.
»Jeder Spieler hat tolle Leistungen gezeigt, sie waren alle gut«, lobte Elke Spilker und erklärte damit gleichzeitig den Verzicht auf eine Auszeichnung des besten Spielers und Torwarts. Einen Preis hätten wohl auch die Damen und der Herr an der Pfeife verdient gehabt. So leiteten neben dem ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Manfred Führer noch vier junge weibliche Kolleginnen das Geschehen auf den beiden Sportplätzen der Hotelanlage. «Sie haben ihre Sache toll gelöst», war sich Spilker sicher. Neben den einheimischen Teams präsentierten sich mit Slogo Yugo Magnad und einer Hollandauswahl auch internationale Gäste an der Klosterpforte. Während die Elf aus Serbien und Montenegro bereits in der Vorrunde die Segel streichen musste, erreichten die mit den in Ostwestfalen nicht unbekannten Rob Reekers und »Auswanderer« Heiko Bonan besetzten Niederländer immerhin das kleine Finale und wurden am Ende, hinter dem VfL Osnabrück, guter Vierter. Die endgültige Scheckübergabe mit der Bekanntgabe des Reinerlöses findet demnächst in der Bertelsmann-Stiftung statt.

Artikel vom 05.10.2005