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Beethovens ÝAchteÜ gewaltige Geistesleistung

Sinfoniekonzert mit der Camerata Europeana in der Stadthalle der Weserstadt Beverungen


Beverungen (WB): Im Rahmen ihres traditionellen Sinfoniekonzertes präsentiert die Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung das Orchester Camerata Europeana Stuttgart unter der Leitung von Radoslaw Szulc. Das junge dynamische Ensemble und der Solohornist Sjön Scott gastieren mit Werken von Beethoven, Mozart und Mendelssohn Bartholdy am Dienstag, 25. Oktober, um 20 Uhr in Beverungen.
Die Camerata Europeana ist aus der im Jahre 1993 gegründeten Sinfonia Franco Allemande hervorgegangen und hat sich in erstaunlich kurzer Zeit in den renommiertesten Konzertsälen etabliert. Das Ensemble mit europäischer Besetzung wird regelmäßig zu namhaften Musikfestivals im In- und Ausland eingeladen und konzertiert mit international renommierten Solisten.
Der Dirigent Radoslaw Szulc wurde in Polen in der dritten Generation einer Geigerfamilie geboren und gab bereits im Alter von zehn Jahren sein Konzertdebüt mit dem Violinkonzert von Mendelssohn. Sein Studium absolvierte er in Warschau, Hannover, an der Londoner Guildhall School bei Yfrah Neaman und in Amsterdam bei Hermann Krebbers. Soloauftritte mit internationalen Spitzenorchestern folgten und er gewann zahlreiche Auszeichnungen und Preise bei internatonalen Wettbewerben. Jahrelange Orchesterpraxis unter namhaften Dirigenten verhalf ihm zum Start in die Dirigentenlaufbahn. 2001 studierte er an der Wiener Musikhochschule in der Dirigentenklasse von Leopold Hager und Yuji Yuasa. 2003 lud ihn Seijia Osaka zu einem Seminar für junge Dirigenten nach Japan ein. Kurz danach gab Radoslaw Szulc sein Japan-Debüt mit dem Osaka Symphonic Orchestra. Er dirigierte inzwischen zahlreiche Orchester in Europa und ist seit 2000 künstlerischer Leiter des Kammerorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Beethovens »Achte« in F-Dur op. 93 ist zwar nicht so berühmt wie die fünfte, sechste und siebte Sinfonie, stellt aber in ihrer Gesamtstruktur eine gewaltige Geistesleistung dar, die keinesfalls hinter denen anderer Werke zurücksteht. In dieser so gänzlich anders gearteten 8. Sinfonie zeigte sich Ludwig van Beethoven von einer Seite, die man sonst an ihm nicht kannte: unbeschwert, gesittet, graziös und voll von einem unvergleichlichen, sehr feinsinnigen Humor. Was mag sich Beethoven dabei gedacht haben?
Der Solist des Abends Sjön Scott spielt das Hornkonzert Es-Dur KV 417 von Wolfgang Amadeus Mozart. Geboren in Kalifornien studierte Sjön Scott an der Indiana University in Bloomington, USA. 1980 folgte er der Einladung Christoph Eschenbachs nach Ludwigshafen und konzertierte als Solohornist an der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Orchester der Züricher Oper und im Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks kehrte er 1996 in die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zurück. Als Mitglied des »Rennquintetts« genießt er einen hervorragenden Ruf.
Den Abschluss des Konzertes bildet Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 4 in A-Dur op. 90 (»Italienische«). Eine Italienreise führte Mendelssohn nach Venedig, Florenz, Rom und Neapel. Die von dieser Reise inspirierte »Italienische« Sinfonie wurde 1833 vollendet. Die italienische Sinfonie ist in ihrer Leichtigkeit und Helligkeit, mit ihren Melodien und ihrem Temperament ein Abbild der italienischen Kultur, so wie Mendelssohn sie kennen lernte.
Karten für dieses besondere Klassikerlebnis gibt es im Kulturamt der Stadt Beverungen, Tel.-Nr. 05273-39 22 23.

Artikel vom 05.10.2005