05.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Faszinierend: »Klangkosmos Islam«


Paderborn (ecke). Zu einem einladenden Fest der Begegnung zwischen Christen und Muslimen wurde das Konzert mit orientalischer Musik, das schon zum zweiten Mal vom Paderborner Kulturamt im Rahmen des Festivals »Musica Sacra« organisiert worden ist. Der »Klangkosmos Islam«, der am Sonntag Abend nicht nur zahlreiche türkische Mitbürger in die Kulturwerkstatt strömen ließ, faszinierte mit einem für westliche Ohren ungewöhnlich reichen Spektrum von volkstümlicher und spiritueller Musik aus dem Nahen Osten und Nordafrika.
Höhepunkt des fast sechsstündigen Programms war der Auftritt der »tanzenden Derwische« des »Galata Mevlevi Ensembles«, die das Publikum in die religiös-musikalische Tradition des Osmanischen Reiches führten. Meditative Instrumentalstücke, innige Gesänge und die wie in Trance rotierenden Tänzer boten ungewöhnliche Reize für Ohr und Auge.
Der anatolischen Volksmusik verschrieben hat sich die Gruppe Yurdun Sesi aus Duisburg. Der 25-köpfige gemischte Amateurchor und seine neun Instrumentalisten boten eine anregende musikalische Reise durch ihre türkische Heimat. Nordafrikanisches Temperament vermittelten die Trommler der Gruppe »Gnawa Sidi Mimoun«, während die jemenitische Sängerin »Zoriya« traditionelle Einflüsse mit modernem Rockpop mischt. Den musikalisch virtuosesten Eindruck hinterließ freilich der Iraker Naseer Shamma. Der von Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner als »Großmeister der Oud« vorgestellte Gitarrist verknüpfte auf der achtsaitigen Orient-Laute arabische Melodienfolgen mit klassischer spanischer Klanganmutung.

Artikel vom 05.10.2005