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Mehr als eine Nummer

»Riesen«-Begeisterung um Neuzugang Michael Buse


Von Peter Klute
Paderborn (WV). Gesten sagen manchmal mehr als Worte. Angesprochen auf die Leistung von Michael Buse, zeigte Dr. Nima Mehrdadi nur kurz, aber mit stolzem Blick, auf zwei Spalten des Scoutings. 19 Punkte und 13 Rebounds standen da für den Neuzugang der Schröno Baskets zu Buche, für den Sportdirektor ein früher und wiederholter Beweis, mit dem Center eine gute Wahl unterm Brett getroffen zu haben.
Früh, weil es das erste Heimspiel und erst die zweite Saisonpartie war, wiederholt, weil Buse schon beim Auftakt in Essen (21 Punkte/10 Rebounds) geglänzt hatte. Es war sein zweites »double-double« im zweiten Spiel. Gegen Wolfenbüttel ragte er vor allem in der ersten Hälfte heraus, in der er allein 13 Zähler beisteuerte und dem Geschehen nicht nur aufgrund seiner nicht zu übersehenden Anwesenheit (2,07 Meter lang) deutlich seinen Stempel aufdrückte. »Das ist ein super Spieler«, war nicht nur Präsident Udo Fölling begeistert von dem Riesen.
Wenn Buse so weiter macht, wird es nicht lange dauern, dass er, vom Süd-Zweitligisten TSV Nördlingen an die Pader gewechselt, sich auch im Norden einen Namen gemacht hat. Denn vielleicht lag seine Stärke auch daran, dass die Dukes vor dem Spiel mit ihm nicht so recht etwas anzufangen wussten. »Paderborn hatte eine Centerüberlegenheit, vor allem durch diese Nummer vier. Dieser Michael Busse, oder wie er heißt, hat ein super Spiel gemacht«, sagte Wolfenbüttels Coach Nestor Katsagiorgis.
Baskets-Trainer Doug Spradley sieht Buse längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten (»Michael ist noch dabei, seinen Weg in die Mannschaft zu finden«). Der Protagonist selbst gab sich nach der Schlusssirene zurückhaltend, reihte sich bescheiden in die Spielerkette ein und winkte den Fans zu, war aber sichtlich erleichtert. »Wenn man neu zu einem Verein kommt, ist man immer noch ein bisschen mehr aufgeregt als sonst«, gab der bald 25-Jährige (am 15. Oktober) zu.
Erst knapp zwei Monate dabei, hat er das Paderborner Motto aus dem Vorjahr schon bestens verinnerlicht. »Der Start mit zwei Siegen war wichtig, aber wir schauen nur von Spiel zu Spiel«, sagte Buse. Das Wort Meisterschaft nahm er bewusst nicht in den Mund, dazu ist es selbst für den Favoriten noch zu früh. Doch schon sein erster Eindruck ist viel versprechend: »In einer ausverkauften Halle zu spielen, ist für mich nicht neu. Ich bin es aus Nördlingen gewohnt, vor verrückten Leuten zu spielen. Aber so eine Chemie wie in diesem Team habe ich noch nie erlebt.«

Artikel vom 05.10.2005