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Ernstes Thema
mal ganz anders

Comedian spricht über »Drogen«

Rahden/Stemwede (WB). Viele Lacher zu einem ernsten Thema: Mit dem Stück »Hackedicht oder was?« gastierte der bayerische Comedian Eisi Gulp vor den Ferien in den weiterführenden Schulen der Kommunen Rahden und Stemwede. 800 Schüler kamen in den Genuss eines 90-minütigen Feuerwerks über Ge- und Missbrauch legaler wie illegaler Drogen.

Zu Beginn seiner Auftritte löst Eisi Gulp Erstaunen in den Gesichtern der Jugendlichen aus. Zu lauter Musik turnte und tanzte ein knapp 50-jähriger hagerer Mann mit schrägem Gesichtsausdruck auf der Bühne herum und bricht mit einer fünfminutigen Tanz-Performance sofort das Eis zwischen Künstler und Publikum.
Wer anschließend »Erziehung mit dem erhobenen Zeigefinger erwartet hatte«, sah sich getäuscht. Eisi Gulp hielt ein lustiges Programm zu einem ernsten Thema vor. Ausgehend von der Frage, warum der Mensch ständig hinter einem Glücksgefühl hinterherläuft, hangelt sich Gulp durch alle legalen und illegalen Drogen hindurch. Der Protagonist des Programmes schwankte, lallte und schniefte sich durch viele Geschichten und Anekdoten zum Thema. Als Anschauungsobjekt dienten ihm sowohl das Münchener Oktoberfest als auch ganz alltägliche »Kneipenabende«, wie sie jeder kennt. Ein Höhepunkt war dabei die Anekdote vom bayerischen Stadtrat, der nach dem Genuss des neunten Weißbieres lallend auf den Künstler zukommt, ihm erzählt, dass er Jugendarbeit mache und noch nie etwas Drogen am Hut gehabt hat.
Gulp hielt auch zahlreiche Daten, Zahlen und Fakten zu den verschiedensten Süchten parat. Der Künstler, der jede Art von Suchtmitteln ablehnt, versuchte seine Zuschauer von der Richtigkeit seiner Thesen zu überzeugen. Mit langem Beifall verabschiedeten ihn die Schüler der Haupt-und Realschule Stemwede, wie auch der Haupt- und Realschule sowie des Gymnasiums Rahden. Stadtjugendpfleger Jens Kütenbrink, der in Zusammenarbeit mit dem »Life House« den Künstler in die Region geholt hatte, resümierte: »Es ist immer sehr schwierig, Jugendliche auf vernünftige Art und Weise mit diesem Thema zu konfrontieren«. Doch der Comedian spreche die Sprache der Jugendlichen.

Artikel vom 05.10.2005