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Von Dalheim
bis Kathmandu

Tagung über »Klosterlandschaften«

Kreis Paderborn (WV). Wie und in welchem Maße ein Kloster die umgebende Landschaft prägt, machte jetzt eine Tagung in Dalheim deutlich. Veranstalter war das Unesco-Projektbüro an der Universität Paderborn.

»Seit der Gründung des Unesco-Projektbüros an der Universität Paderborn im Januar 2004 sind die europäischen Klosterlandschaften eines unserer Hauptarbeitsgebiete«, so Prof. Dr. Ernst Bremer, Direktor des Projektbüros. Er eröffnete am vergangenen Wochenende im Kloster Dalheim eine Workshop-Reihe, die das Ziel hat, neue Zugänge zum Begriff der »Klosterlandschaft« zu erarbeiten.
In der themennahen Örtlichkeit des Klosters begrüßten die Paderborner Veranstalter - geleitet wurde die Tagung von Bremer und dem Leiter des Museums für Klosterkultur in Dalheim, Prof. Dr. Matthias Wemhoff - Referenten aus dem In- und Ausland. Besonders freuten sich die Organisatoren über die Teilnahme von Dr. Susanne von der Heide. In ihrem Vortrag führte sie den Blick der Teilnehmer über den Horizont der europäischen Klosterlandschaften hinaus in die buddhistischen Konvente Tibets. Die für das »Himal-Asia-Projekt« tätige Referentin reiste eigens für die Tagung aus Kathmandu (Nepal) an und berichtete über die Schwierigkeiten, die der Kulturerhalt in der asiatischen Region mit sich bringt.
Neben diesem bemerkenswerten Ausflug blieb die Veranstaltung ihrer eigentlichen Maxime der »europäischen Klosterlandschaften« treu. Die weit über die Grenzen der Region hinaus bekannte Bibliothek des Klosters Corvey als ein »verlorenes« Kulturerbe wurde von Dr. Hermann-Josef Schmalor in seinem Vortrag vorgestellt. Aufgrund ihrer bau- und kulturhistorischen Bedeutung gilt die Abtei schon seit geraumer Zeit als Kandidatin für das begehrte Welterbe-Programm.
Der Veranstaltung sollen weitere Workshops folgen. Als Tagungsorte sind Paris und Potsdam vorgesehen.

Artikel vom 01.10.2005