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Zwei Schulen
im Doppelpack

1947 mussten Lehrer selbst mauern

Von Karl Pickhardt (Text und Fotos)
Schloß Hamborn (WV). Rund statt eckig, bunt statt Einheitsfarbe: Nach einjähriger Bauzeit wurden am Freitag in einem Festakt in Schloß Hamborn gleich zwei neue Schulgebäude und ein Sportplatz ihrer Bestimmung übergeben. Die 2,8 Millionen Euro Gesamtkosten mildern Eltern mit 600 000 Euro aus eigener Tasche.

Während Lehrer im Vorgängerbau 1947 beim Mauern noch selbst mit Hand anlegen mussten, überließ die Schulleitung der Rudolf-Steiner-Werkgemeinschaft ein gutes halbes Jahrhundert später den Bau geschulten Handwerkern. Dafür greifen aber die Eltern von 180 Schülern in die Tasche: Sie zahlen monatlich 23 Euro zusätzliche »Bau-Steuer«, solange die Kinder die Schule besuchen. So entstand für die Klassen vier bis zwölf der Schule für Erziehungshilfe ein Schulgebäude, in dem in Kleinstklassen mit acht bis zwölf Schülern unterrichtet wird. Dieser Schulbau mit seinen schier unzähligen Nischen und Winkeln unterscheidet sich auch in seinem Farbenreichtum deutlich von herkömmlichen Schulgebäuden. Das gilt auch in der Nachbarschaft für die neue Schule der ersten und zweiten Klasse, deren Stolz ein Foyer mit Glaskuppel ist. Ein neuer Sportplatz komplettiert das Schulglück in Schloß Hamborn.
Beim Festakt mit Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg, Bundestagsabgeordnete Ute Berg und Regierungsschuldirektor Siegfried Lieske wurden sieben »Helden« gefeiert und mit Rosenstöcken belohnt: Lehrerin Annette Figge, Kunstlehrer Peter Vahle, die Mütter Mutter F. Schulte und Nicole Schaefer, Hausmeister Heinrich Drüke, Lehrer Edgar Schaefer und Gerd Bögeholz galt besonderer Dank.

Artikel vom 01.10.2005