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Hochwasserschutz hat hohe Priorität

250 000 Euro sind für die Verbesserung der Schutzeinrichtungen im Ort erforderlich

Welda (WB). Der Hochwasserschutz stand im Mittelpunkt einer Versammlungder Dorfgemeinschaft Welda, zu der Ortsvorsteher Hubertus Kuhaupt die Verantwortlichen des Ortes eingeladen hatte Als Gäste waren Diplomingenieur Anton Volmer sowie Walter Güntermann und Wolfgang Voss vom Bauamt der Stadt anwesend.
Ortsvorsteher Hubertus Kuhaupt am reparaturbedürftigen Regenückhaltebecken Hörler Straße, das mit einem Fassungsvermögen von 22 000 Kubikmeter den Wasserabfluss des Hörler Baches reguliert.
Wolfgang Voss gab einen Sachstandsbericht über die Neuausweisung einer Wohnbaufläche in Welda ab. Er erläuterte den derzeitigen Planungsstand und informierte die Anwesenden anhand eines Vorentwurfes über das geplante Baugebiet.
Der Schwerpunkt des Abends lag in der Vorstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes für den Ort an der Twiste. Das Warburger Ingenieur-Büro Volmer hat in vergangenen Monaten den Hochwasserschutz im gesamten Stadtgebiet untersucht und ein Maßnahmenpaket zur Beseitigung der Mängel erstellt. Nach Angaben Volmers besteht in fast allen Stadtteilen Handlungsbedarf, doch in Welda sei er vordringlich. »In Welda bestehen erhebliche Mängel beim Hochwasserschutz und deshalb steht für mich der Ort im Stadtgebiet bei der Beseitigung der Mängel auf Platz eins der Prioritätenliste«, sagte Volmer gegenüber dem Ortsgremium.
Bei einem Hochwasserereignis, das statistisch gesehen aufgrund seiner Ausmaße alle 100 Jahre auftritt, wären in Welda etwa 60 bis 70 Gebäude betroffen. Zwangläufig könnten auch Menschen in Gefahr geraten.
Ein ähnliches Ergebnis hatte auch schon das Staatliche Amt für Umwelt und Arbeitsschutz in Minden im Frühjahr festgestellt (das WB berichtete). Doch auch bei Hochwasserereignissen geringeren Ausmaßes, wie sie zukünftig aufgrund der klimatischen Veränderungen häufiger vorkommen könnten, bestehe Gefahr für den Ort, sagte Volmer.
Die schweren Hochwasser des letzten Jahrhunderts sind in Welda noch vielen Bewohnern gut im Gedächtnis. Die Auswirkungen der Naturgewalten, die der Hörler Bach und die Twiste mit sich brachten, hatten damals große Schäden angerichtet. Die danach angelegten Schutzeinrichtungen sind mittlerweile 40 Jahre alt und bedürfen der gründlichen Überprüfung.
Walter Güntermann als zuständiger Sachbearbeiter für den Hochwasserschutz bei der Stadtverwaltung Warburg führte aus, dass die Verwaltung zur Zeit in Anlehnung an die Untersuchungen ein Konzept erstellt, wie man im Stadtgebiet trotz der schlechten Haushaltslage schnell wieder den größtmöglichen Schutz erreicht.
Ortsvorsteher Hubertus Kuhaupt fordert eine zügige Umsetzung. Für ihn haben die Sicherheit der Bürger und der Schutz ihres Eigentums höchste Priorität. »Ich werde mich im politischen Raum dafür einsetzen, dass für diese wichtigen Maßnahmen im Stadtgebiet und insbesondere in Welda Mittel zur Beseitigung der Mängel bereitgestellt werden«, versprach der CDU-Ratsherr. Allerdings, so Kuhaupt weiter, könnten aufgrund der weiterhin dramatischen Haushaltslage der Stadt und des dadurch geringen Handlungsspielraumes nicht alle Defizite sofort beseitigt werden. Das werde sicherlich einige Jahre in Anspruch nehmen, zumal Anton Volmer allein für den Stadtteil Welda einen Investitionsbedarf von rund 250 000 Euro ermittelt habe.
Walter Güntermann sieht in Welda als ersten Schritt die Instandsetzung der vorhandenen Schutzeinrichtungen. Die Verwaltung ist nach seinen Worten auch schon tätig geworden. Am Hochwasserrückhaltebecken am Hörler Bach an der Westseite des Ortes wurde bereits mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen.
Als weitere Maßnahmen sollen die Kultivierung des Bachlaufes in Richtung Ortslage und die Entfernung des Treibsandes im Überschwemmungsbecken der Twiste an der Wittmarstraße angegangen werden. Die Instandsetzung der beschädigten Schutzmauer am Mühlenhof, der derzeitig gravierendste Mangel innerhalb des Schutzkonzeptes, sei in in diesem Herbst vorgesehen, kündigte Güntermann an.
Als wichtige Termine nannte Hubertus Kuhaupt drei Vereinsjubiläen, die in den nächsten zwei Jahren bevorstehen und mit denen die Verantwortlichen schon vorbereitend befasst sind: die kfd Welda begeht am 21. Mai 2006 ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum. Ein Jahr später, am 19. und 20. Mai 2007, feiert die Kolpingsfamilie Welda ihr 50-jähriges Bestehen. Zu den ältesten Feuerwehren des Warburger Landes zählt die Löschgruppe Welda. Sie begeht am 15./16. September 2007 ihr 125-jähriges Bestehen. Das Jubiläum soll im Rahmen eines großen Stadtfeuerwehrfestes begangen werden.

Artikel vom 07.10.2005