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Roggel kritisiert den
CDU-Zuschussantrag

DSC Delbrück kann Tribünenbau finanzieren

Delbrück (spi). Der SC Delbrück wird einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro und einen Kredit in gleicher Höhe, zinslos für drei Jahre, von der Stadt Delbrück bekommen. Das beschloss der Rat in seiner jüngsten Sitzung mit den Stimmen der CDU-Mehrheitsfraktion. Die anderen Fraktionen lehnten den Antrag ab - nicht, weil sie dem DSC ablehnend gegenüber stehen, sondern vielmehr, weil das Verfahren zum Zustandekommen der Zuschüsse »mehr als dubios ist«, meinte Theo Roggel (SPD).

Der DSC hatte in der Sommerpause angefangen, auf der Gegengeraden Stehtribünen samt »Wellenbrecher« zu errichten. Als sich dann eine unvorhergesehene Finanzlücke auftat, sprach der DSC-Vertreter die CDU-Fraktion an, die dann den Zuschussantrag für den DSC übernahm und auf »CDU-Papier« einreichte.
Theo Roggel betonte, dies widerspreche den geltenden Sportförderrichtlinien. Die Vereine, auch der DSC, seien informiert worden, dass Förderanträge bis zum 1. Juni gestellt werden müssen. Der Grundsatz »gleiches Recht für alle« sei vom DSC und der CDU verletzt worden. Es hätte auch die Möglichkeit der Dringlichkeitsentscheidung gegeben. »Aber die CDU wurde angesprochen - und die sagte wohl ÝDas machen wir schon!Ü. Das hat was von Gutsherrenart und das geht uns auf den Senkel. Die CDU wollte die Lorbeeren, herausgekommen ist ein Rohrkrepierer«, wurde Roggel deutlich.
CDU-Fraktionschef Friedel Balsliemke räumte ein, »dass der Verfahrensweg ein anderer hätte sein können; aber dafür übernehme ich die Verantwortung. Es ging vor dem ersten Heimspiel in der Oberliga einzig um die Sicherheit der Zuschauer. Die nicht einmal halbfertige Tribüne konnte nicht so bleiben«. Den Vorwurf, die CDU habe absichtlich so gehandelt, um Lorbeeren einzuheimsen, wies Balsliemke entschieden zurück.
Aus dieser »Nummer« wollten Roggel und sein Fraktionskollege Siegfried Schulz den CDU-Chef aber nicht herauslassen: »Herr Balsliemke, sie haben Erfahrung genug; sie hätten anders reagieren müssen; sie haben es aber nicht getan.«

Artikel vom 06.10.2005