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Warme Farben und
Mut zum Experiment

Malerin Karin Frindt zeigt erstmals ihre Bilder

Von Anna Klöpper
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Wulferdingsen (WB). »Ich habe mehr Bilder gemalt als ich in meiner Wohnung an Wände hängen kann«, sagt Karin Frindt. Seit 20 Jahren malt die Hobbykünstlerin, nun läuft im Wasserschloss ihre erste Ausstellung.
Acryl und Aquarell: Die zarten Pusteblumen vor kräftigem Hintergrund sind neueren Datums, Karin Frindts Lieblingsbild »Frau im Korbstuhl« ist dagegen schon im Jahr 1996 entstanden.
Auch wenn die Kunst nur Hobby und Ausgleich zu ihrer Arbeit als Steuerfachgehilfin ist, die Bilder sind auch zu verkaufen. Der 54-Jährigen geht es aber weniger ums Geldverdienen, sondern vor allem darum, dass die Besucher Freude an ihren Kunstwerken haben. »Ich male vor allem mit warmen und leuchtenden Farben«, sagt Karin Frindt und deutet auf ein großes Gemälde eines orange-gelben Sonnenuntergangs an der Wand.
Auf einen bestimmten Stil will sich die Künstlerin genauso wenig festlegen wie auf eine Technik. »Als ich vor 20 Jahren angefangen habe zu malen, habe ich vor allem mit Pastellkreide und Aquarell gearbeitet.« Das sei auch die Phase gewesen, in der sie vor allem realistisch, zum Teil auch nach Fotos, gemalt habe. »Dann habe ich vor fünf Jahren Acrylfarbe entdeckt - und male jetzt fast ausschließlich damit.«
Auch die Motive auf der Leinwand wurden bei Karin Frindt mit der Zeit abstrakter. »Das Experimentieren ist mir sehr wichtig geworden«, sagt Frindt. »Und das geht eben mit Acryl bestens. Zum Beispiel lassen sich mit einer speziellen Paste und Spachtel richtige Strukturen rausarbeiten.«
Ihre Begeisterung für die Kunst gibt sie gern an Laien weiter. »Im Sommer habe ich einen Malworkshop veranstaltet und dabei gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, anderen die Malerei näher zu bringen.«
Ideen für ihre eigenen Kunstwerke kommen der Wulferdingsenerin meist unvermittelt mitten im Alltag. »Einfälle halte ich zuerst skizzenhaft fest, und wenn ich dann Zeit für mich finde, entwickele ich sie auf der Leinwand weiter«, sagt Frindt, die sich die Malerei ausschließlich selbst beibrachte. »Durch viel Experimentieren«, lächelt sie.
Karin Frindts Bilder entstehen in Etappen. »Ich finde eben oft wochenlang neben Beruf, Haus und Garten keine Zeit zum Malen«, bedauert sie. »Und wenn ich dann vor der Leinwand sitze, muss erst die Hemmung vor der weißen Fläche überwunden werden«, erzählte Karin Frindt. Von den rund hundert Bildern, die im Laufe der Zeit entstanden sind, sind mehr als dreißig heute noch im Schloss Ovelgönne zu sehen.
l Neben Karin Frindt stellen auch der Dehmer Maler Jacob Penner sowie Dennis Behrendt und Philomena Höltkemeier aus. Geöffnet ist von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, Kinder bis 12 Jahre zahlen nichts.
www.kfrindt.de

Artikel vom 03.10.2005