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Viel über Eichen lernen können

Turbulent: 60 Kinder bei »Tag der Kindergärtnerei« auf dem Pflanzenhof Drohne

Drohne (WB). 60 fröhliche und gespannte Viertklässler stiegen mit ihren beiden Klassenlehrerinnen Gertraud Strolo und Nicole Rudolph auf dem Parkplatz des Pflanzenhofs Drohne aus dem Bus. Sie waren gern der Einladung von Dietmar Nolte und Melanie Schomäcker-Nolte gefolgt, beim »Tag der Kindergärtnerei« dabei zu sein.

»Schon im vergangenen Jahr kam diese Aktion ganz prima bei den Schülern an. Aus diesem Grunde haben wir auch dieses Mal wieder gerne solch einen Aktionsvormittag für Kinder organisiert. Dafür haben wir uns einiges einfallen lassen«, so Melanie Schomäcker-Nolte gut gelaunt. So machte sich die Gruppe nach einer herzlichen Begrüßung im Gewächshaus unter der Führung von Dietmar Nolte auf den Weg zu einer Erkundungstour durch die Baumschule.
Wieder zurück im Gewächshaus gab es für die Mädchen und Jungen einen anschaulichen Ausflug in die Welt der Biologie. Den Aufbau von Laubbäumen, ihr Wachstum und die Aufgaben der einzelnen Bestandteile wie Wurzel, Spross, Blüte und Knospe veranschaulichte Dietmar Nolte den interessierten Kindern sehr deutlich am lebenden Objekt - einer Eichen-Jungpflanze. Ein Arbeitsblatt zum Thema »Aufbau eines Laubblattes« wurde zusammen erarbeitet.
Viele Fragen konnten gestellt werden und dann galt es für die Schüler selbst Hand anzulegen. 60 kleine Eichen warteten im Gewächshaus darauf, von ihren zukünftigen Besitzern eigenhändig eingepflanzt und mit Wasser versorgt zu werden. Mit Feuereifer wurde daraufhin gepflanzt, gegossen und die Töpfe mit dem eigenen Namen des jeweiligen Kindes versehen.
Ins Leben gerufen wurden die Tage der Kindergärtnerei von den Landesverbänden Gartenbau Rheinland und Westfalen-Lippe vor drei Jahren. »Ziel dieser Aktion ist es, Kinder an die Natur heranzuführen, sie sollen Pflanzen mit allen Sinnen wahrnehmen und begreifen, wie wichtig die Umwelt ist«, erklärte damals Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe.
»Das Laubblatt ist ein wichtiges Merkmal bei der Bestimmung von Bäumen und die Pflanzenbestimmung ist eine spannende Sache«, so Dietmar Nolte. Mit Bestimmungsbögen ausgerüstet und in Kleingruppen aufgeteilt machten sich die Mädchen und Jungen nun daran, zehn verschiedene heimische Laubbäume auf dem Gelände des Pflanzenhofes zu entdecken. Linde, Eiche, Kastanie, Esche und so weiter - alle Pflanzen wurden entdeckt. Anschließend wurden mit die wichtigsten Informationen über die einzelnen Bäume zusammengetragen.
»Es macht sehr viel Spaß zu sehen, mit wie viel Eifer die Kinder bei der Sache sind«, freute sich Melanie Schomäcker-Nolte. Mit diesen Informationen und 600 bereits gepressten Laublättern im Gepäck werden am ersten Schultag nach den Herbstferien eigene Herbarien (Pflanzenbücher) erstellt, die immer noch erweiterbar sind.
Nach diesem aufregenden Vormittag konnte nun jeder seine persönliche Eiche mit nach Hause nehmen. So kann jeder das Erlebnis des Wachsens und der Pflege einer Pflanze hautnah miterleben und vielleicht wurde auch bei dem einen oder anderen das Interesse für den Beruf des Gärtners geweckt.

Artikel vom 05.10.2005