01.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Drei Grünbrücken auf
Piumer K-Trasse vorgesehen

Detaillierte Autobahn-Pläne im Rathaus eingetroffen

Borgholzhausen (kan). Der Rat hat eine klare Aussage zur Konsens-Trasse getroffen. Wie berichtet, votierte er mit großer Mehrheit für die Fortführung des Planfeststellungsverfahrens auf Grundlage der K1 ohne Nordschwenk in Pium. Um Details zur A 33 ging es am Donnerstag aber noch nicht.

Die vor wenigen Tagen im Rathaus eingetroffenen Pläne des Landesbetriebes Straßen NRW, die an der Wand des Sitzungssaales hingen, fanden jedoch großes Interesse bei den Ratsmitgliedern. War die K-Trasse bislang nur im Maßstab von 1:25 000 abgebildet worden, so nimmt sie auf der neuen 1:5000-Darstellung deutlichere Konturen an.
Doch damit befassen sich die Piumer Politiker erst im nächsten Bau- und Planungsausschuss Ende Oktober oder Anfang November sowie im Rat am 16. November. Dann sollen Beschlüsse gefasst werden zum kreuzenden Straßen- und Wegenetz. Drei Grünbrücken sind auf dem Piumer Teilstück geplant. Zwei davon - an der Holtfelder und Stockkämper Straße - sollen mit normalen Brücken kombiniert werden.
Die Trasse soll zudem ab B 476 durchgängig an beiden Seiten mit Wällen, Wänden oder Kombinationen daraus versehen werden, die unter anderem für Lärmschutz sorgen. Ein Punkt, der der Stadt Borgholzhausen sehr wichtig ist. Einen durchgängigen Lärmschutz fordern auch die Anwohner, wie Susanne Perstrup, Sprecherin der Interessengemeinschaft A 33 Casum-Holtfeld-Cleve, in der Ratssitzung betonte.
Die Bürgerinitiative hatte einen Antrag zur A 33 gestellt, den 90 Anwohner unterschrieben hatten. Sie fordern die Stadt unter anderem dazu auf, sich für die Suche nach konfliktärmeren Varianten einzusetzen. »Eine festzementierte Trasse darf nicht in die Planfeststellung gebracht werden«, so Susanne Perstrup. Die Initiative hatte unter anderem die Frage gestellt, ob die K-Trasse besser sei als die »V 16 plus«.
Doch die Politiker waren sich einig, dass diese Variante sich nicht realisieren lässt. »Das würde bedeuten, dass die A 33 gar nicht mehr gebaut würde«, so CDU-Fraktionschef Arnold Weßling. Die K-Trasse sei eine feste Vorgabe, bedauerte CDU-Ratsherr Jürgen Aufderheide, der ein betroffener Anwohner ist. Heidrun Kleinehagenbrock-Koster von den Grünen unterstrich, dass die »V 16 plus« keine Lösung mehr sei. Jetzt gehe es nur noch darum, Schaden auf der K-Trasse zu begrenzen.
Deutliche Worte fand Kurt-Lückebergfeld (CDU) zur Ankündigung des BU-Fraktionschefs Konrad Upmann, dass die Umweltschützer ein Gutachten zum zunächst angedachten Nordschwenk fordern würden: »Entweder ist ihr Sprecher Wolfhart Kansteiner nicht mehr Herr der Lage oder die ganze Sache soll verzögert werden. Es hat den Anschein, als ob Herr Kansteiner ein Katz- und Mausspiel betreibt. Wir stehen unter dem Zwang, die Dinge voranzubringen, die machbar sind - und das ist die K-Trasse.«

Artikel vom 01.10.2005