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TuS: Ohne
Akti fallen
die Aktien

Fußball-Kreisliga A

Altkreis Lübbecke (hen). Er ist »der Neue« im angestammten Personalkreis des Lübbecker Fußballgeschehens. Sein Name: Jörg Baumann. Seit Beginn der laufenden Saison bringt er als Trainer frischen Wind in Team des TuS Dielingen und fährt bislang auf der Erfolgsspur. Zusammen mit vielen Jugendspielern will er nun in der Fußball-Kreisliga A wieder weiter oben mitspielen...

Selber eingreifen in das Spielgeschehen will Jörg Baumann allerdings nicht mehr, wie der 38-Jährige beteuert. In Niedersachsen spielte er bereits Landesliga, zehn Jahre lang trainierte er dann verschiedene Fußball-Jugendmannschaften, war beim TSV Venne, Rasensport Osnabrück und Victoria Georgsmarienhütte tätig. In seinem Heimatclub, dem TSV Venne, hatte er auch kurzfristig eine Herrenmannschaft übernommen und nach zwei Jahren gemerkt: »Das war nix. Das war zwar auf dem Papier eine Seniorenmannschaft, aber ich empfand es eher als Kindergarten. Danach wollte ich eigentlich von Seniorenfußball nichts mehr wissen.«
So kam es eher zufällig, dass Baumann und der TuS Dielingen zusammenfanden: Nach dem Rücktritt von Spielertrainer Vedat Seyhan suchte der TuS einen neuen Coach, Baumann stellte sich vor und schonda merkte man, wie der Trainer es empfand, dass beide Parteien zusammen passten. Dennoch ist Jörg Baumann im Altkreis Lübbecke ein unbeschriebenes Blatt. Die fußballerische Konkurrenz kennt ihn noch nicht, genauso wie auch für ihn jeder gegnerische Platz erst einmal Neuland ist. »Die einzige Mannschaft, die ich vorher kannte, ist Levern. Den Rest habe ich erst jetzt kennen gelernt, in den Spielen oder aus der Zeitung.«
So fällt dann auch die Einschätzung der kommenden Aufgaben schwer. Am morgigen Sonntag empfängt der TuS Dielingen um 15 Uhr den VfB Fabbenstedt und bei der Frage nach dem Gegner muss der Trainer passen: »Da kann ich nur nach der Tabelle gehen. Die Fabbenstedter scheinen hinten gut zu stehen. Wir haben Respekt, aber keine Angst vor dem Gegner. Die Tagesform wird dieses Duell wohl entscheiden und wenn wir gut auftreten, kann das ein interessantes Spiel werden.«
Allerdings sei dazu eine Steigerung gegenüber dem Spiel der vergangenen Woche gegen den FC Oppenwehe notwendig, so der Coach: »Dort haben wir zwar gewonnen, aber das war auch das einzig Positive,«kommentiert Baumann den 3:1-Auswärtssieg.
Insgesamt ist er jedoch zufrieden mit seiner Bilanz: Eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr war angepeilt, und die wurde bisher auch erreicht. Baumann: »14 Punkte aus acht Spielen sind okay. Zwar ärgert mich die Niederlage in Holzhausen, doch andererseits hatten wir Glück, die Spiele gegen Frotheim und Schnathorst noch zu drehen. So gleicht sich alles irgendwo aus.«
Die nächsten drei Spiele werden nun entscheidend sein. Es geht zunächst gegen Fabbenstedt, dann folgen Tengern II und Preußen Espelkamp. »Das Spiel gegen Fabbenstedt wird ein echter Maßstab für uns und die gesamten Partien der nächsten drei Wochen werden zeigen, wie stark wir wirklich sind, wohin die Fahrt geht. Holen wir fünf oder sechs Punkte, können wir zufrieden sein.«
In der morgigen Begegnung mit der Krüger-Elf des VfB Fabbenstedt muss Baumann arbeitsbedingt möglicherweise auf drei Akteure verzichten: Manndecker Dennis Henke mit Sicherheit, Mittelfeldakteur Dimitrij Kolesnik zu 99 Prozent und wahrscheinlich auch Zehn-Tore-Mann Orhan Akti! Da sieht der Coach die Aktien fallen. »Das ist ärgerlich, aber dann müssen eben andere in die Bresche springen, die sich sonst aufdrängen. Besonders schwer wird es wohl sein, Orhan Akti als Torjäger zu ersetzen.«

Artikel vom 01.10.2005