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Schützenplatz
»wackelt« noch

Multi-Halle: den Lärm nicht im Griff

Von Franz-Josef Herber
Paderborn (WV). Der Standort »Schützenplatz« für die von der Stadt geplante Multifunktionshalle wackelt. Wie Bürgermeister Heinz Paus am Donnerstagabend in der Ratssitzung mitteilte, könnte das Projekt an der Verträglichkeit der Lärmwerte, die von den Besuchern vor oder nach Veranstaltungen ausgehen, scheitern. Alternativen würden bereits untersucht.

Paus ist überzeugt, dass alle anderen möglichen Konfliktsituationen beherrschbar seien. So habe das Baugrundgutachten ergeben, dass die Probleme durch die Nachbarschaft zum Rothebach lösbar seien. Auch das Verkehrsgutachten stelle die verkehrliche Erschließung unproblematisch dar, ebenso wie die Stellplatzfrage. Die Parkplätze im Umfeld seien ausreichend und eine eventuelle schallschutztechnische Verstärkung des Parkhauses am Rolandsweg ohne Schwierigkeiten möglich.
Doch während der Lärm, der durch Veranstaltungen in der Halle auf die umliegenden Gebiete ausgehe, nach Ansicht des Bürgermeister beherrschbar sein dürfte, bleibe es noch offen, wie es sich mit dem Krach verhält, den Besucher auf dem Vorplatz und auf dem Weg von der Halle zu den Parkplätzen verursachen. Paus am Donnerstag im Rat nach Anfragen von SPD, Grünen und FBI: »Wenn dieses Problem nicht gelöst wird, kann ich keine Realisierung an dieser Stelle empfehlen.« So habe er schon vor einigen Wochen den Auftrag erteilt, in der Arbeitsgruppe über Standortalternativen nachzudenken und die bereits früher untersuchten sowie weitere Standorte ins Blickfeld zu nehmen. Noch in diesem Monat wolle er sie dann vorstellen. Dass die Halle gebaut werden und auch bis zum Ende des Jahres 2007 fertig sein soll, daran ließ Paus im Hinblick auf einen vernünftigen Messestandort keine Zweifel.
Die SPD riet Paus, den Rückzug anzutreten. Die Fehler, so Josef Hackfort, seien bereits am Anfang der Planung gemacht worden und die SPD habe damals nur zuge-stimmt, weil der Bürgermeister versichert habe, alle Probleme seien lösbar. Hartmut Hüttemann (FBI) sah sich bestätigt: Der Standort sei nicht haltbar und Grüne sowie DIP kritisierten den Zeitdruck, den Paus bei der Entscheidung über die Halle ausgeübt habe.
Die CDU dagegen sah noch kein »Kriterium zum Umschwenken«. Der Bürgermeister, so Josef Vögele, handle nach wie vor verantwortungsbewusst und da definitiv noch nichts Konkretes auf dem Tisch liege, dürfe man sich jetzt aus diesem vernünftigen Messekonzept nicht herausstehlen.

Artikel vom 01.10.2005