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Oelder Straße wird nicht ruhiger

Bürgerantrag gegen Lkw-Verkehr - »Klirrende Fensterscheiben«

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Auch in Zukunft werden Schwerlaster über die Oelder Straße rollen und bei Anwohnern »Nervosität, Herzrasen, stetige innere Unruhe und trockene Nasen« hervorrufen, wie Rosetta Zeidler in einem Bürgerantrag an die Stadt Rheda-Wiedenbrück berichtet.

Doch selbst »Risse im Mauerwerk« und »klirrende Fensterscheiben« reichen nicht, um den Lastwagenverkehr, wie gefordert, zu regulieren. Die Situation habe sich im vergangenen dreiviertel Jahr erheblich und nachteilig verändert, schreibt die von weit mehr als 100 Bürgern mit Unterschriften unterstützte Anliegerin. Grund sei vor allem der enorm gestiegene Lkw-Durchgangsverkehr sowohl von hiesigen Speditionen als auch von Lastern aus anderen Städten und Bundesländern.
Doch die Karten der Betroffenen sind denkbar schlecht: Zum einen ist die dem »allgemeinen Verkehr uneingeschränkt gewidmete« Oelder Straße (K12) laut Stellungnahme des Kreises Gütersloh der Belastung ohne weiteres gewachsen, zum anderen gibt es nach Darstellung von Walter Kuznik, städtischer Sachgebietsleiter Verkehrsangelegenheiten, gar keine Ausweichrouten. So müssten in Oelde stationierte Laster, die Richtung Osten gesteuert würden, durch die Innenstadt fahren, um auf die A 2 zu kommen. Oder durch St. Vit, um die Oelder Straße in Rheda zu entlasten. Das sei einfach illusorisch. Kritisch, so FDP-Fraktionsvorsitzender Johannes Klink, sollte man allerdings die »Maut-Flüchtlinge« beobachten. Ansonsten müsse die Situation »geduldig hingenommen« werden. Klinks Amtskollege Horst Ellebracht (SPD) geht davon aus, dass der Verkehr auf der Oelder Straße mit dem Gewerbepark Marburg - so lange keine Querspange zur Beckumer Straße angelegt ist - noch schlimmer wird. »Das sollten wir den Bürgern ganz klar sagen. Dafür beziehen wir noch richtig Prügel«.
Und wie sieht's mit Lärmschutz aus? Baudezernent Gerhard Serges kennt im Stadtgebiet keine einzige Straße, die die erforderlichen, auf Niveau eines Industriegebietes liegenden 70 Dezibel (10 000 bis 15 000 Fahrzeuge täglich) erreichen würde.

Artikel vom 01.10.2005