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Teststrecke auf dem Bilster Berg
nur mit Mehrheit der Bevölkerung

Ehemaliges Munitionsdepot bietet optimale Voraussetzungen

Von Jürgen Köster
Pömbsen/Holzhausen (WB). »Eine Mehrheit der Menschen für das Projekt ist Voraussetzung für die Verwirklichung«. Diese Prämisse stellte Freiherr Johann Friedrich von der Borch in den Vordergrund bei der Präsentation des Vorhabens »Teststrecke Bilster Berg« (das WB berichtete gestern exklusiv).
Stellten das Projekt »Teststrecke Bilster Berg« am Modell vor (v.l.): Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, Dr.-Ing. Edelbert Schaffert und Johann-Friedrich von der Borg. Foto: Jürgen Köster
In 12 bis 14 Monaten könnten die notwendigen Planungsänderungsschritte erfolgen. Nach Möglichkeit noch im Dezember soll sich der Regionalrat mit dem Thema befassen. 15 bis 20 Arbeitsplätze könnten nach Einschätzung von der Borchs in einer ersten Betriebsphase entstehen, weitere schon bald folgen. Die Planung sieht einen 3,8 Kilometer großen Handlingkurs vor, der in zwei Bereiche unterteilt werden kann. Hinzu kommt ein Fahrtechnikzentrum mit einer so genannten Dynamikfläche, auf der beispielsweise Regelsysteme wie ABS oder ESP abgestimmt werden können, ein Testkreis (Durchmesser 56 bis 70 Meter), bewässerte Streckenabschnitte, Wasserhindernisreihen und ein Schleudersimulator. Ein Geländeparcours mit einer Länge von 750 Metern bietet zusätzliche Testmöglichkeiten.
Das ehemalige Munitionsdepot hat mit den Bunkern, Hallen, schwerlastfähigen Straßen und den Wasserzu- und -ableitungsmöglichkeiten optimale Voraussetzungen für eine Teststrecke, ist sich auch Dr.-Ing. Edelbert Schaffert (BeSB GmbH Berlin, Schalltechnisches Büro) sicher. Sein Unternehmen begleitet seit Jahren den Bau von Flughäfen, Renn- und Teststrecken. »Ein wenig Asphalt und Farbe reichen fast schon«, ist sich der exzellente Kenner der Branche sicher. Vom Lärmpegel her werde man die Teststrecke »durchaus wahrnehmen«, meinte Schaffert. »Die Frage ist jedoch das Maß.« Es würden Regel- und Sonderbetriebe zu prüfen sein, wobei die erhöhte Lage des Berges von Vorteil sei.
»Ein zartes Pflänzchen, das entwickelt werden muss« ist das Projekt für Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, ein Freund von der Borchs, der über gute Kontakte zur Automobilbranche verfügt. Im Gräflichen Parkhotel habe es schon häufiger Fahrzeugpräsentationen gegeben. »Das Konzept ist sehr gut. Es wird überzeugen«, ist er sich sicher. Für die Region biete eine solche Teststrecke eine gute wirtschaftliche Chance -Êzumal sich die Entwicklung in der Gesundheitsbranche in Zukunft »sehr problematisch« darstellen werde. Der Markt Automobilentwicklung jedoch sei künftig »sehr interessant«.

Artikel vom 01.10.2005