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»Der Beschluss ist
der blanke Hohn«

Schlechte Stimmung am Bühlbusch

Von Manfred Köhler
Verl (WB). »Vor unseren Augen wird randaliert, werden Drogen und Alkohol konsumiert und regelrechte Mofarennen veranstaltet - und da soll im Bühlbuschpark alles in Ordnung sein?« Was eine Anliegerin vom Brucknerweg bewegt, empört auch ihre Nachbarn: Sie fühlen sich mit ihren Sorgen im Rathaus zurückgewiesen.

»Was da im Haupt- und Finanzausschuss verkündet wurde (VERLER ZEITUNG von Mittwoch), entspricht nicht den Fakten«, protestiert die Bürgerin, die wie ihre Nachbarn ungenannt bleiben möchte, weil sie Übergriffe von Jugendlichen befürchtet.
Wie berichtet hat der Ausschuss eine Beschwerde zurückgewiesen, weil Überprüfungen von Ordnungsamt und Polizei gezeigt hätten, dass es keine Auffälligkeiten in dem Wäldchen gäbe, die sich durch Störung der Sicherheit oder strafrechtlich relevantes Verhalten von denen vergleichbarer Örtlichkeiten abheben.
»Das ist der Hohn«, meint die Verlerin, die seit 18 Jahren am Brucknerweg wohnt und nach ihren Worten seit dem Aufstellen der Parkbänke keine Ruhe mehr findet. »Ich meide meine Terrasse und finde nachts oft keinen geregelten Schlaf, weil im Park Jugendliche grölen und Mofarennen stattfinden.« Anderen gehe es ähnlich. Eine Nachbarin habe gesagt, sie freue sich auf schlechtes Wetter, weil es dann im Park ruhig sei.
Es habe Gespräche der Anlieger mit den Jugendlichen gegeben, sogar im Beisein der Polizei. Alle Versuche, auf Einsicht zu stoßen, seien gescheitert. Mit manchen habe man kaum noch reden können, weil sie vom Canabiskonsum wie betäubt gewesen seien. Andere wiederum hätten sie nur ausgelacht und gemeint: »Wir müssen irgendwo einen Ort haben, wo wir saufen können.« Ermahnungen oder gar Drohungen mit der Polizei seien mit den Worten kommentiert worden: »Die Bullen können ruhig kommen, die machen ja nix.«
Ältere Menschen trauten sich kaum noch in die Anlage, weil die Bänke von großen Gruppen Jugendlicher belagert seien, die sie um Geld anbettelten oder gar bedrohten. Die Bänke würden verschmutzt, Hundekottüten im Park verstreut. Der Konsum von Alkohol und Drogen geschehe sogar direkt am Spielplatz und gehe so weit, dass Autos aus Warendorf vorführen und kästenweise Bier in den Park geschleppt werde.
»Wir haben nichts gegen Jugendliche und dass sie sich im Park aufhalten. Aber was da stattfindet, ist eine Zumutung, und davor sollten die Behörden die Augen nicht verschließen«, erklärt die Beschwerdeführerin. Über die Belästigungen hinaus bestehe unter den Anliegern Furcht vor Sachbeschädigungen und dass Kinder durch die Mofas gefährdet würden.

Artikel vom 30.09.2005