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»Catenaccio« made in Lütmarsen

Beim TuS-Erfolgsteam steht die Null nach wie vor fest wie ein Felsen

Von Jürgen Drüke
Lütmarsen (WB). Imponierend, eindrucksvoll, rekordverdächtig. Welche Attribute auch immer für die Torbilanz des C-Ligisten TuS Lütmarsen gewählt werden - sie dürften in diesen Tagen zwangsläufig ins Superlativ abdriften. Die Grün-Weißen haben nämlich in den fünf bis dato ausgetragenen Spielen noch nicht einen einzigen Gegentreffer kassiert. Und diesbezüglich sind sie die Nummer eins im Kreis Höxter.

Die Null steht beim TuS. Darauf ist nicht nur der Trainer stolz: »Vor dem Anpfiff eines jeden Spiels schwören sich meine Spieler ein, keinen Gegentreffer zu zulassen«, stellt Dietmar Ferlemann heraus. Dieser hohe Anspruch erfordert auch in der C-Liga Kampfgeist und Konzentration pur - und das in doppelter Hinsicht. Denn die Null hinter dem Doppelpunkt garantiert noch keine Siege. Denn es müssen auch noch Tore geschossen werden. Das werden sie vom aktuellen Tabellenzweiten der C-Liga (Gruppe zwei) dann auch reichlich: 25 erzielte Treffer bedeuten einen Top-Schnitt von fünf pro Spiel.
Die bisherigen Nuller-Ergebnisse der Lütmarser lesen sich wie folgt: 8:0 gegen den SV Haarbrück/Jakobsberg, 8:0 gegen den FC Stahle II, 1:0 gegen den SC Lauenförde II, 1:0 gegen den SSV Würgassen II und am vergangenen Sonntag 7:0 gegen Phönix Höxter. Fünfmal Null bedeutet Aufstiegskurs. »Wir wollen nach oben, die Mannschaft gibt alles dafür«, ist nicht nur TuS-Vorsitzender Reinhard Meise stolz auf das Personal in grün-weiß. Der erfahrene Übungsleiter Dietmar Ferlemann lobt die Einsatzbereitschaft seiner Schützlinge. »Unsere Trainingseinheiten sind so gut besucht wie bei manchem A-Ligisten nicht«, stellt er heraus. Aber der erfahrene Coach weiß auch: »Die schweren Gegner kommen in den kommenden drei Wochen mit Beverungen II, Albaxen/Lüchtringen II und Spitzenreiter Brenkhausen/Bosseborn II auf uns zu.«
Jetzt soll aber noch möglichst lange die Null stehen. »Am besten bis zum letzten Spieltag«, hat der umsichtige Libero Andreas Drüke einen ganz hohen Anspruch. Die Mischung soll es machen. Mit Ernst Markus spielt noch ein Akteur aus dem Jahrgang 1955 in der Truppe. Stefan Nutt ist mit 18 Jahren der Benjamin.
Defensive mit gedrosselter Offensive. Das ist die Erfolgsformel der sympathischen Akteure aus dem Höxteraner Vorort. Anleihen hat Ferlemann von den ganz großen Mannschaften Europas genommen: Juventus Turin gilt als Vorbild: »Catenaccio« wird diese Art des Fußballs in Italien genannt und inzwischen erfolgreich beim TuS praktiziert. Die Defensive steht wie ein Fels in der Brandung.

Artikel vom 29.09.2005