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Neue Solaranlage auf Gymnasium-Dach
kostet Stromverbraucher 500 000 Euro

Kreistag und Landrat fielen auf »Subventionsbetrug« nicht herein


Die neue Solaranlage auf dem Dach des Paderborner Goerdeler-Gymnasiums kritisiert dieser Leser:
Die Solaranlage auf dem Goerdeler-Dach wird zwar einen gewaltigen Nachteil zu Lasten der Stromverbraucher verursachen und keinen Beitrag für den Umweltschutz leisten, bietet jedoch die Chance, dass die Schüler, die das Projekt begleiten, die Wertigkeit selbst ergründen können.
Die erwartete Strommenge von jährlich 47 000 Kilowattstunden wird laut TrittinÕschem Zwangsgesetz mit 51,87 ct/Kwh vergütet, während sie beim Braunkohle- oder Kernkraftwerk bzw. an der französischen oder tschechischen Grenze 2,5 bis 3 Cent kostet. Auf dieser Basis hat der Goerdeler-Strom einen jährlichen Marktwert von 1 292,50 Euro, bezahlt werden jedoch 24 387,90 Euro. Die Differenz von 23 086 Euro ist der jährlich verursachte Schaden zu Lasten der Stromverbraucher, bezogen auf die vorgesehenen 20 Jahre Laufzeit sind das 461 728 Euro.
Aufgrund der zeitlich begrenzten Verfügbarkeit der Solarenergie ist zur Lückenauffüllung so genannte Regelenergie notwendig, die bevorzugt in Gasturbinenen-Kraftwerken erzeugt wird und den CO 2-Vorteil zunichte macht und den wirtschaftlichen Schaden noch erhöht.
Anders sehen das die Investoren und die Solarlobby, die auf Grund des Zwangspreises, von Zuschüssen, Zinsvorteilen und Abschreibungsmöglichkeiten die einzigen Nutznießer der Solarnutzung sind und gute Renditen erwirtschaften. Die Schüler werden sehr schnell herausfinden, dass die Solarenergie auf Grund der geringen Dichte und zeitlichen Verfügbarkeit, der Anlagenkosten, keinen nennenswerten und wirtschaftlich vertretbaren Beitrag zur Energieversorgung leisten kann. Bezeichnend dafür ist auch der derzeitige Abstand zwischen Marktpreis und Zwangsvergütung. Verglichen mit der deutschen Steinkohle, deren Abgang, weil unwirtschaftlich, beschlossen ist, ist der Solarstrom mindestens zehn Mal mal so teuer.
Es ist deshalb kaum zu glauben, dass nun auch die Stadt Paderborn auf diesen Schwindel hereinfällt und 30 000 Quadratmeter Dachfläche zur Verfügung stellt. Bei deren Realisierung sind überschläglich jährlich 500 000 Euro auf 20 Jahre bezogen meines Erachtens unverantwortliche zehn Millionen Euro zum Nachteil der Bürger zu erwarten.
Der Kreis, Kreistag und Landrat haben das vor zwei Jahren anders gesehen, dem Druck der Lobby standgehalten und das Ansinnen, das Kreishaus mit Solarzellen zu belegen, als »Subventionsbetrug« abgelehnt. Damit wurde der Nachteil für Stromverbraucher abgewandt.
ALFONS LANGHANKI
Ulmenstraße 20
Wewelsburg

Artikel vom 30.09.2005