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Prügelszenen und
Polizei: Alarm bei TSV

Fußball-Kreisliga A Herford: TuRa lauert Holsen auf

Von G. Lieb (Text und Foto)
Löhne (WB). Die beiden Titelfavoriten haben in der Herforder Fußball-Kreisliga A die Vorschusslorbeeren bestätigt: Der VfL Holsen hat nach sechs Spielen mit 18 Punkten eine blütenweiße Weste, TuRa Löhne seit der Pleite im direkten Duell am 1. Spieltag keine Schwäche mehr gezeigt. Man ist dran.


Es stellt sich allerdings die Frage, gegen wen Holsen mal ausrutschen könnte. Bisher marschiert der Tabellenführer durch die Liga wie das Messer durch die weiche Butter. In allen Spielen gab es bisher nur zwei echte Kraftproben: das 2:0 gegen TuRa und der glückliche 1:0-Sieg beim TSV Löhne. Zuletzt lauteten die Ergebnisse des VfL 6:1 und 7:2, am Sonntag gegen Sundern ist die Rutschgefahr ebenfalls gleich Null.
»Wir dürfen nur auf uns schauen und müssen unsere Spiele gewinnen. Irgendwann patzt Holsen und dann müssen wir da sein«, meint TuRa-Spielertrainer Jörg Steinhauer. Seine Mannschaft zeigt sich nicht ganz so souverän wie Holsen, gewinnt ihre Spiele aber auch. Grund dafür ist die bärenstarke Offensive: Jens Teifel, Murat Arpaci, Nikita Kroll, Selcuk Bulut, Marcel Ayub oder Enzo Cutraro hätten in jeder Kreisligamannschaft einen Stammplatz. »Wenn der Eine nicht trifft, dann trifft eben der Andere«, freut sich Jörg Steinhauer über seinen Paradesturm.
Und weil bei TuRa alles nach vorne rennt, gibt es Lücken in der Defensive. »Besser 4:2 wie gegen Dreyen als 2:0«, ist die Devise des Trainers. Das Publikum kommt bei den »Schwarz-Roten« auf seine Kosten. Am Sonntag stehen die Löhner im Spitzenspiel beim Rangdritten Rödinghausen vor einer schweren Bewährungsprobe.
Die anderen Löhner Teams treffen im direkten Duell am Twelsiek aufeinander. Der Rangvierte Türksport Löhne ist klarer Favorit gegen den SV Löhne-Obernbeck. Zuletzt holten die TSV-Akteure einen Zähler bei Rot-Weiß Kirchlengern, führten sogar bis zur 90. Minute. Trotzdem war Trainer Mustafa Üzüm bedrückt. Einige unverbesserliche Zuschauer beleidigten die Gäste verbal bis tief unter die Gürtellinie und kein Ordner griff ein. Es kam zu Prügelszenen mit anschließendem Polizeieinsatz. »Dieser Sonntag liegt mir ganz schwer im Magen«, so Üzüm, »hoffentlich werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen«. Beim SV Löhne-Obernbeck stimmt es derzeit hinten und vorne nicht. »Meine Mannschaft ist einfach zu jung und unerfahren«, stöhnt Trainer Peter Rottmann. »Die Jungs lassen sich zu schnell aus dem Spiel bringen.« Nicht mal gegen Schlusslicht Herringhausen reichte eine 2:0-Führung. Der Anschlusstreffer mit dem Pausenpfiff und die gleichzeitige Verletzung von Libero Lars Pluppins war der Knackpunkt. Ein Torwartfehler von Manuel Scheer bedeutete das 2:2 und danach wurden Chancen zuhauf zum Siegtreffer vergeben. »Es ist jeden Sonntag das gleiche Lied. Wir sind optisch überlegen, gewinnen aber einfach nicht.«

Artikel vom 29.09.2005