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Geburtenrückgang gefährdet Schulen

Schullandschaft im Kreis verändert sich in kommenden Jahren: 2011 fehlen 566 Erstklässler

Von Michael Robrecht
Brakel/Bad Driburg (WB). »Kindermangel in Dalhausen gefährdet Kindergarten«. »Zahl der Erstklässler in Brakeler Schulen stark rückläufig«. Diese beiden Überschriften aus den vergangenen Wochen zeigen, dass der »Demographische Wandel« erste Reaktionen von der Politik im Kreis Höxter verlangt. Wie nachhaltig sich die Schullandschaft im Kreis Höxter verändern wird, zeigt eine Situationsbeschreibung des Schulamtes, die dem WB vorliegt.

In dem Papier, dessen Zahlen zu den Grundschulen in den kommenden Monaten eine Grundlage bei Beratungen der Ratsgremien sein wird, spricht Schulamtsdirektor Hermann Schmitz ganz offen davon, dass an der schulischen Qualität erhebliche Abstriche gemacht werden müssen, sollten die Klassen zu klein werden. Zurzeit gibt es im Kreis 42 Grundschulen (davon sechs mit Dependancen), elf Förderschulen, 12 Hauptschulen, neun Realschulen und zehn Gymnasien. Gehen im Schuljahr 2005/2006 7280 Kinder in Grundschulen (ohne Förderschulen), sind dies im Schuljahr 2011/21 nur noch 5597 Jungen und Mädchen. 1832 Kinder wurden dieses Jahr eingeschult, 2011 werden es noch 1266 sein, so das Schulamt. Bis zu 35% (Borgentreich) weniger Grundschüler sind alarmierend, ebenso sinkende Einschulungszahlen in Höxter (minus 40%) und Beverungen (minus 47%). § 82 des neuen Schulgesetzes schreibt vor, dass Schulen eine Mindestgröße haben müssen. Der Klassen-Frequenzrichtwert liegt bei 24 Schülern, berichtet das Schulamt.
Notwendig wird wegen des Geburtenrückgangs eine gezielte Schulentwicklung in den Kommunen. Landrat Hubertus Backhaus sieht die Zwergschulen im Kreis in Gefahr (siehe Interview Sonderseite). Schulschließungsdebatten (manche Orte haben pro Jahrgang keine zehn Erstklässler mehr) werden demnächst die politische Diskussion bestimmen. Sonderseite

Artikel vom 01.10.2005