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Verhandlungen
um Dammer Werk

Entscheidung steht noch aus

Damme (WB). Im Zuge der Verhandlungen zur Sicherung der inländischen Werke hat der Aufsichtsrat der ZF Boge Elastmetall GmbH am Mittwoch das Standortsicherungskonzept, das zwischen der Geschäftsführung und den Arbeitnehmervertretern verhandelt wurde, genehmigt.

»Der Konzern dokumentiert damit seine Verantwortung für den Standort Deutschland«, so das Unternehmen gestern. Vereinbart wurde auf Basis der verhandelten Kosteneinsparungen, die Standorte Bonn und Simmern langfristig abzusichern und weiter zu führen. Im Rahmen des Abbaus von Überkapazitäten am Standort Bonn wird bis zum Jahre 2008 die Produktion von Gummi-Metallteilen stufenweise geschlossen. Betroffen davon sind insgesamt 209 Arbeitsplätze. Den Mitarbeitern werden sozialverträgliche Lösungen wie Vorruhestandsregelungen oder die Übernahme durch eine Transfergesellschaft angeboten. In Bonn verbleiben 325 Arbeitsplätze in den Zentralbereichen sowie im Werkzeugbau und dem Mischwerk.
Der Standort Simmern wird in seiner planmäßigen Struktur erhalten. Für den Standort Damme laufen die Verhandlungen zwischen den Tarifparteien weiter mit der Zielsetzung, bei Erreichen eines vergleichbaren Einsparungsvolumens ebenfalls eine langfristige Standortsicherung zu vereinbaren.
Im Mai waren die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretung zur Sicherung der Arbeitsplätze aufgenommen worden. Grund für die Schwierigkeiten sind bestehende Überkapazitäten in Europa und der immer größer werdende Preisdruck seitens der Wettbewerber. Diese fertigen zum großen Teil bereits im Ausland, während 80 Prozent der europäischen Produktion der ZF Boge Elastmetall in Deutschland erfolgen.
Im Jahre 2004 erzielte ZF Boge Elastmetall mit 3 307 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 526 Millionen Euro. ZF Boge Elastmetall entwickelt und produziert Komponenten und Module zur Schwingungsdämpfung und Lagerung von Fahrwerk und Antriebsstrang für Personenkraftwagen sowie Nutz- und Schienenfahrzeuge. Weitere Produktfelder sind Kunststoff-Komponenten für die Automobilindustrie, Pralldämpfer und weitere Produkte im Bereich Fahrzeugsicherheit.
Die Fertigung findet weltweit an 15 Standorten statt, davon sind drei in Deutschland (Bonn, Damme und Simmern), vier im übrigen Europa (Slowakei, Frankreich, Spanien und Italien) und acht in Übersee (USA, Brasilien, Australien, Südafrika und China).

Artikel vom 30.09.2005