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»Überraschungstüte« für neun Euro

Fundsachen-Versteigerung: Fahrräder und Rucksäcke unter dem Hammer


Bünde (jus). Ein schnelles Schnäppchen machen - diese verlockende Aussicht zog eine Riesenschar von Interessenten zur Versteigerung von Fundsachen in die Tiefgarage des Rathauses. Auktionator Hans-Martin Krenz hatte unter anderem 54 Fahrräder, einen Kinderwagen, Lederhandschuhe, Rucksäcke sowie ein Handy und Schmuck zur Versteigerung im Angebot.
»Ich wollte einfach mal schauen, was es so zu ersteigern gibt«, erklärt Simone Lütkemeyer ihren Besuch in Bünde. Spontan beteiligte sich die Mutter aus Kirchlengern beim Gebot um eine »Überraschungstüte« - sie erhielt den Zuschlag für neun Euro und ist nun im Besitz diverser Armbanduhren und Modeschmuck. »Erst mal versorge ich damit meine Familie«. Auch die anderen Anwesenden beteiligten sich begeistert an der Versteigerung der Fundsachen, die in Bussen, Bahnen oder Kaufhäusern liegen geblieben sind.
Zwei Mal im Jahr führen Axel Biermann und Wolfgang Kissing vom Ordnungsamt eine solche Aktion durch. Das Mindestgebot für die Fahrräder liegt bei fünf Euro, während kleinere Fundsachen ab ein oder zwei Euro versteigert werden. Es kommt alles »unter den Hammer«, was nach der gesetzlichen Aufbewahrungspflicht von einem halben Jahr nicht vom Besitzer abgeholt wurde. »Was die Leute ersteigert haben, bezahlen sie bar und nehmen es direkt mit nach Hause«, erläutert Biermann das Prozedere. Alle Gegenstände, die keinen neuen Besitzer finden, werden schließlich vernichtet. Fahrräder allerdings kommen zur Weiterverwertung in den Recyclinghof.

Artikel vom 29.09.2005