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Heizen mit Strom erneut teurer

E.ON läutet nächste Preisrunde ein

Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WV). Rechtzeitig vor dem nahenden Winter dreht E.ON Westfalen Weser wieder an der Preisschraube. Zum 1. Oktober werden die Strompreise für Speicherheizungen um 5,3 und für Elektro-Wärmepumpen um vier Prozent erhöht.

Nachdem die Tarife für Heizstrom zuvor zwei Jahre lang stabil waren, hatte der heimische Energieversorger zum 1. April die Lieferpreise bereits um zehn Prozent angehoben. Dadurch ergibt sich für dieses Jahr eine Preissteigerung um insgesamt 15 Prozent.
»Das hohe Niveau der Energiepreise und die weitere Entwicklung betrachten wir selbst mit Sorge«, erklärte gestern Unternehmenssprecher Meinolf Päsch. Die neuerliche Preisrunde begründet er mit »eigenen Mehrkosten bei der Strombeschaffung«. Detaillierte Angaben über deren Höhe macht E.ON allerdings nicht.
Deutschland sei vom Stromimporteur zum -exporteur geworden, da aufgrund des trockenen Sommers die Wasserkraftwerke in Spanien und Portugal weniger Leistung erbracht hätten. Weil zudem die Windeinspeisung hierzulande geringer als geplant ausgefallen sei, habe man die Spitzenlastkraftwerke ans Netz nehmen müssen. »Die werden mit Öl oder Gas betrieben, und da schließt sich dann wieder der Kreis«, so der Erklärungsversuch von Päsch. »Wir sind deshalb gezwungen, einen Teil unserer Mehrbelastungen an unsere Kunden weiter zu geben.«
Auch nach der aktuellen Preisanpassung für Heizstrom gehöre E.ON Westfalen Weser noch zu den günstigsten Stromanbietern bundesweit, betont Päsch. Wie lange die Preise stabil dieses Mal bleiben, vermag er nicht zu sagen. Eine weitere Anhebung in diesem Jahr schloss er zwar aus. »Eine seriöse Aussage für das nächste Jahr wäre allerdings spekulativ«, sagt der E.ON-Sprecher.
Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 10 000 Kilowattstunden beträgt nach E.ON-Angaben die Mehrbelastung für die Speicherheizung aufgrund der aktuellen Preiserhöhung 3,70 Euro. Wärmepumpenkunden müssen durchschnittlich 2,90 Euro mehr bezahlen. Im Versorgungsgebiet würden etwa 65 000 Speicherheizungen und 3 000 Elektro-Wärmepumpen betrieben.
Die rund 700 000 normalen Tarifkunden sind zurzeit nicht betroffen. Gleiches gelte für die 65 000 privaten Erdgaskunden, erläutert Päsch.

Artikel vom 29.09.2005