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Die Grabenkämpfe beenden

Deutsche Politiker sollen endlich anfangen, das Land zu regieren


Zur Wahl 2005:
In der Zeitung war zu lesen: »Wähler verpassen Politikern kalte Dusche« - und damit verbunden wurde die Frage gestellt, was diese Wähler damit ausdrücken und bezwecken wollen.
Zunächst ist wohl festzustellen - das Wahlergebnis zeigt es überdeutlich -, dass die mündigen und wachen Bürger zum Ausdruck gebracht haben, dass aufgrund oberflächlicher und unklarer Aussagen im Wahlkampf und in den Parteiprogrammen keine klaren tragfähigen Mehrheiten zustande kommen konnten.
Meines Erachtens wollten die Wähler mit der »kalten Dusche« bezwecken, dass sich die Politiker, die sich als angebliche kompetente Vertreter ihrer Bürger zur Wahl stellen, endlich wieder zeigen, dass sie mit ihrem Amt nicht nur »Würde« und Macht, sondern vor allem Verantwortung übernehmen!
Deshalb wollen wir keine Politiker, die auch nach Niederlagen noch machtbesessen an ihren Sesseln kleben.
Wir wollen keine Politiker, die uns einreden, alle Menschen seien gleich. Die furchtbaren Reste dieser Ideologie sind immer noch sichtbar.
Wir wollen keine Politiker, die allen und jedem »alle« Freiheiten einräumen wollen, denn das führt zur Anarchie.
Wir wollen keine Politiker, die das Leben ihrer Bürger durch eine aufgeblähte Bürokratie in allen Belangen reglementieren und sie damit unmündig und hilflos machen.
Wir wollen keine Politiker, die uns mit ihren komplizierten Zahlenspielchen weismachen, dass Deutschland bald wieder die Nummer 1 wird.
Wir wollen Politiker, die nach einer Wahl, auch wenn sie ihr Ziel nicht erreicht haben, im Miteinander die demokratischen Regeln beachten.
Wir wollen Politiker, die das Wohl ihres Landes und seiner Menschen als absolut vorrangig sehen, nicht aber den eigenen Vorteil.
Natürlich wollen wir mutige, kraftvolle, menschliche Politiker, aber in der Realität - und nicht plakativ und gestylt, schwülstig daherredend in irgendwelchen Talkshows.
Und wir wollen Politiker, die sich der europäischen Geschichte bewusst sind und die Werte des jüdischen-christlichen Erbes bedenken, weil sich unsere Demokratie maßgeblich darauf gründet.
Und jetzt erwarten wir Wähler (und »Brötchengeber« dieser Politiker-Kaste!), dass man aufhört mit den gegenseitigen Grabenkämpfen und Animositäten untereinander, und endlich anfängt, das Land zu regieren. Und zwar »subito«! Basta! HANS SCHULTE
33098 Paderborn

Artikel vom 30.09.2005