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Günter Benik. Foto: Reimer

Stadt schießt Geld nach

Technologiezentrum Lichtenau erhält Kapitalergänzung

Von Hanne Reimer
Lichtenau (WV). Die Stadt Lichtenau investiert weitere 52 000 Euro in die Technologiezentrum Lichtenau GmbH (TZL). Das hat der Rat jetzt mit den Stimmen der CDU-Mehrheitsfraktion beschlossen.

Grund für diese Kapitalergänzung seien keineswegs finanzielle Schwierigkeiten oder gar Liquiditäts-Engpässe, betonten gestern die beiden Geschäftsführer Bürgermeister Karl-Heinz Wange und Günter Benik. Am TZL sind die Stadt Lichtenau zu 52 Prozent, die Firma EWO des Unternehmers Günter Benik zu 48 Prozent beteiligt. Diese besondere Kooperation (»Private Public Partnership«), so erläuterte Wange, mache es notwendig, dass eine Unterdeckung im Jahresabschluss nicht, wie bei einem reinen Privatunternehmen, toleriert werden könne, sondern ausgeglichen werden müsse.
Weil das Technologiezentrum, das später als geplant, nämlich erst zum 1. August, bezugsfertig wurde, in diesem Jahr ein Minus von 69 000 Euro erwirtschaften wird, muss nun Geld nachgeschossen werden. Wange: »Wir haben uns für die Summe von 100 000 statt 69 000 Euro entschieden, um auf der sicheren Seite zu sein. Darüber besteht auch ein parteiübergreifender Konsens.« Entsprechend den Mehrheitsverhältnissen kommen 52 Prozent von der Stadt, 48 von der EWO.
Schon bei der Gründung des TZL, so Wange, sei klar gewesen, dass die Stadt über ihre ursprüngliche Einlage von 26 000 Euro hinaus Geld würde nachschießen müssen. Auch darüber herrsche im Rat Konsens. Dass die Oppositionsfraktionen dennoch gegen die »Finanzspritze« und folgerichtig auch gegen den Nachtragshaushalt stimmten, hätten sie mit weiterem Erörterungsbedarf begründet. Wange betonte, man haben ganz bewusst keinen pauschalen jährlichen Nachschlag vereinbart, weil der Rat regelmäßig über die Entwicklung informiert sein wolle.
Die ursprünglich geplanten Baukosten für das Zentrum in Gewerbegebiet Leibühl von 4,5 Millionen Euro wurden um 650 000 Euro überschritten und belaufen sich nun auf 5,1 Millionen Euro. Wirtschaftsförderer Günther Agethen begründete das mit höheren Kosten für Ausstattung, Kommunikationstechnik und flexible Raum-Einteilung. Diese Mehrinvestition führe aber auch dazu, dass das Zentrum besser zu vermieten und sparsamer zu bewirtschaften sei. Derzeit sind 38 Prozent der Flächen fest vermietet, für weitere zehn Prozent gibt es Interessenten.

Artikel vom 29.09.2005