29.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Imsande-Turm wird gesprengt

Flächensanierung startet Ende Oktober - Bis zu 200 neue Grundstücke

Von André Best
Halle (WB). Die Industriebrache Imsande - Ende Oktober sollen die Sanierungsarbeiten starten und die mit Chrom belastete Fläche in Bauland umgewandelt werden. Fest steht auch: Der Imsande-Turm wird gesprengt.

Ursprünglich war die Flächensanierung am Künsebecker Weg im Sommer geplant. Aber es gab Verzögerungen, unter anderem wegen ergänzender Bodenuntersuchungen. Jetzt soll alles ganz schnell gehen. Wie Bauamtsleiter Jürgen Keil gestern dem WESTFALEN-BLATT sagte, werde die Flächensanierung bereits Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. »Mitte 2006 könnten dann die ersten Häuser entstehen.«
Die Gesamtfläche der ehemaligen Gerberei Imsande beträgt fünf Hektar (entspricht etwa der Größe von zehn Fußballfeldern). 2,2 Hektar gehören der Stadt, der Rest befindet sich in Privatbesitz und teilt sich in vier Eigentümern auf. Etwa 200 Grundstücke könnten hier je nach Zuschnitt entstehen.
Ein Großteil der Betriebsfläche ist mit giftigem Chrom verunreinigt, das Grundwasser aber nicht belastet. Mehr als 23 000 Tonnen belasteter Boden werden ausgehoben und entsorgt (zwölf Lastwagen pro Tag, 1000 insgesamt) - und das nur in Bezug auf die städtische Fläche. Die Betriebsgebäude werden abgerissen und »der Schornstein gesprengt«, wie Sabine Schidlowski-Boos, Sprecherin des Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverbandes NRW (AAV), gestern sagte.
Die Stadt hat mit dem AAV einen Vertrag geschlossen, der Rechte und Pflichten der Sanierungsmaßnahme regelt. Gestern gingen Gespräche mit einer Firma zu Ende, die die Flächenaufbereitung plus Abtransport des giftigen Bodens eventuell erledigen wird.
Die Kosten der Sanierung werden auf 2,2 Millionen Euro geschätzt (nur städtische Fläche). Diese werden je zur Hälfte vom AAV und der Stadt aufgebracht. Nach dem Verkauf der Grundstücke holt sich die AAV ihren Vorschuss von der Stadt Halle wieder. Die Sanierung der privaten Flächen ist Sache der betroffenen Eigentümer.

Artikel vom 29.09.2005