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Kulturelle Aufgabe der
»Erlebnisgeneration«

39. Kulturnachmittag des Bundes der Vertriebenen

Halle (el). Unterhaltung und Erinnerung haben den 39. Kulturnachmittag des Bundes der Vertriebenen (BdV) im Martin-Luther-Haus geprägt. 200 Gäste genossen das bunte Porgramm mit der Musikschule und der Bielefelder Trachtengruppe »Glatzer Bergland« und die gemütliche Atmosphäre.

Die »Erlebnisgeneration« habe eine wichtige kulturelle Aufgabe, waren sich die Redner des Nachmittags einig. So begrüßte BdV-Vorsitzender Gerhard Mahnke die Gäste mit der Ermahnung, das Kulturgut den nachkommenden Generationen nahezubringen. Das ginge am besten, fügte Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann hinzu, indem man auf persönliche Begegnungen setze. Auch Bundestags-Abgeordneter Hubert Deittert erinnerte an diese Aufgabe: »Die europäische Geschichte, von der die Vertreibung ein wichtiger Teil ist, muss an die Jugend weitergegeben werden.« Er richtete den Blick auf Berlin, wo ein Vertriebenen-Zentrum das Gedenken aufrecht erhalten soll.
Neben das Gedächtnis setzte stellvertretende Landrätin Ulrike Boden allerdings auch einen aktuellen Aspekt: »2005 ist das Jahr des Gedenkens. Wenn es nach dem Krieg hieß Ýnie wiederÜ, dann hat sich der BdV dafür in der Vergangenheit aktiv eingesetzt. Aber auch bei heutigen Menschrechtsverletzungen ist die BdV-Arbeit gefragt.«
Dies wurde auch bei dem Vortrag von Hugo Steiner zum Thema »Königsberg« (heute Karliningrad), vor allem aber im Programm der Bielefelder Trachtengruppe »Glatzer Bergland« deutlich. Mit Tanz, Gesang und Geschichten erinnerten sie auf unterhaltsame Art und Weise an die schlesische Heimat und nahmen die Zuschauer mit auf eine Reise entlang der Oder.
Mitmachen war hingegen bei den jungen Musikern der Musikschule gefragt. Fabian Huster (Trompete), Jan-Dominik Rother (Trompete), Christoph Rünger (Horn) und Benedikt Alte-Hülshorst (Posaune) ließen sich in ihrer Spielfreude kaum stoppen und brachten das Publium nicht nur zum Mitsingen, sondern auch zum Schunkeln.

Artikel vom 27.09.2005