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Sofortige Reaktion
durch Gegenangriff

Selbstverteidigungslehrgang in Münster

Münster (WB). Street-Combat ist kein Sport. Mit diesen Worten leitete Robert Brutzer, Chefausbilder der IBF für dieses Selbstverteidigungssystem, seinen Lehrgang in Münster ein. Was er damit meinte, bekamen die Stockhauser und Oberbauerschafter Kampfsportler Uwe Kampeter, Dennis Martens, Daniel Kuhlmann und Sarah Pörtner schnell zu spüren.
Angriffe werden vom Verteidiger umgehend mit Tritten in die Weichteile, dem Reißen an Ohren und Haaren, Schlägen zu Nervenpunkten und Kniestößen beantwortet. Ohne Schutzausrüstung wäre der Lehrgang für die Teilnehmer bereits nach fünf Minuten zu Ende gewesen. Große Bedeutung hat beim Street-Combat der schnelle Eingang in einen Angriff, das heißt, die sofortige Reaktion durch einen Gegenangriff. Aufbauend auf die relativ geringe Anzahl von üblicherweise vorkommenden Angriffen hat Brutzer hierfür eine Grundverteidigungsstellung entwickelt, aus der heraus mit einer nur kleinen Anzahl von ganz einfachen Techniken der erste Angriff abgefangen und gleich mit reflexartigen Kontern beantwortet werden kann.
Diese Reduzierung ermöglicht auch Anfängern frühzeitig eine effektive Verteidigung. Die dann folgenden Aktionen kann jeder Übende individuell für sich zusammenstellen. Brutzer demonstrierte hierzu eine Vielzahl von Techniken aus den unterschiedlichsten Kampfsport- und militärischen Bereichen. Den Abschluss des Lehrganges bildete die Entwaffnung von Gegnern mit Messern, Stöcken und Pistolen. Auch hier ist Street-Combat kurz und effektiv. Insbesondere die Demonstrationen Brutzers bei der Abnahme einer Schusswaffe waren in Realgeschwindigkeit mit dem Auge nicht nachzuvollziehen. Noch bevor der Angreifer abdrücken konnte, hatte er innerhalb einer Sekunde die Waffe an sich gebracht und gegen den Angreifer fingerbrechend, schlagend oder schießend eingesetzt. Eindringlich warnte er jedoch vor falschem Aktionismus und riet, lieber ein lebender Feigling als ein toter Held zu sein.

Artikel vom 03.10.2005