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Ohne Rücksicht auf die Konsequenzen

Auszahlung von Kindergeld stockt -ÊFamilienkasse Detmold mit Arbeit überlastet?


Über sehr ärgerliche persönliche Erfahrungen mit ostwestfälischen Behörden berichtet dieser Leser:

Bis März 2005 wurde das Kindergeld für meinen in einem eigenen Haushalt lebenden MS-kranken und von der Sozialfürsorge abhängigen Sohn von der Familienkasse Paderborn auf mein Konto überwiesen. Obwohl mir seit April bis zum jetzigen Zeitpunkt im September kein Kindergeld mehr überwiesen wurde, habe ich meinem Sohn dieses für seinen eigenen Lebensunterhalt so dringend notwendige Kindergeld deshalb von meiner Rente gegeben. In einem Schreiben vom 17. Juni 2005 wurde mir schließlich von der Familienkasse Detmold mitgeteilt, dass sie nun für das Kindergeld meines Sohnes zuständig sind. Dazu gab es den Hinweis: »Telefonische Anfragen beantwortet ab sofort gerne unter Telefonnummer: 0 18 01 / 92 43 37. . . «
Über Wochen sich hinziehende tägliche Anrufversuche, um dazu nun eine klärende Auskunft zu erhalten, scheiterten. Immer erhält man nur die Nerven tötende automatische Auskunft: »Zur Zeit ist diese Rufnummer nicht erreichbar, versuchen Sie es später wieder!« Dabei gewinnt man daher den Eindruck, dass der Telefonhörer dieser Rufnummer vom Arbeitsbeginn an bis zum Feierabend auf dem Schreibtisch liegt, sonst müsste man doch bei den x-maligen täglichen Anrufversuchen doch irgendwann einmal Erfolg haben.
Ein normaler Brief vom 18. Juli und ein Einschreibebrief vom 1. August 2005 an die Familienkasse Detmold wurden bisher ebenfalls nicht beantwortet. Schließlich verband man mich über eine andere Rufnummer mit der Familienkasse. Dort wurde mir dann erklärt, man sei mit Arbeit überlastet und habe zu wenig Personal. Erst jetzt würden Akten von Mai 2005 aufgearbeitet. Dass meine dringliche Angelegenheit schnell geregelt werde, könne man mir nicht versprechen. . . 
Ich frage mich: Wie lange soll das so weitergehen? Nun erhalten wir das für meinen an Multipler Sklerose erkrankten Sohn existenznotwendige Kindergeld schon ein halbes Jahr nicht mehr. Wenn es aus Verschulden der Familienkasse nicht ausgezahlt wurde, müsste sie für die Zeit des Einbehaltens Zinsen zahlen. Sollte die Familienkasse Detmold wirklich so mit Arbeit überlastet sein und zu wenig Personal haben, dann sollte sie welches einstellen. Es ist doch immer die Rede vom Ein-Euro-Job. Es gibt sicherlich genügend Menschen, die bei der Familienkasse Detmold gern arbeiten würden. . . !
ROBERT GEHRMANN33154 Salzkotten

Artikel vom 29.09.2005