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Stiftung soll Museum
in Baehr-Villa retten

Ärger über »heimlichen« Ratsbeschluss

Bad Oeynhausen (hil). Das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum soll in der Villa Baehr bleiben. Dafür wollen sich Monika Kaiser und Helga Lüggert stark machen.

Die Frauen können es nicht glauben: »Das Märchenmuseum in den Museumshof? In Räumen ohne Heizung und in feuchter Luft? Das geht überhaupt nicht!« Sie sind empört über den Ratsbeschluss und den beabsichtigten Umzug von der Paul-Baehr-Villa in der Innenstadt auf den Museumshof im Siekertal (WESTFALEN-BLATT-Ausgabe 21.9.). Am meisten ärgert sie, dass die Politiker hinter verschlossenen Türen »alles klammheimlich« entschieden haben. »Niemand hat mit uns gesprochen. Kein Bürger, keiner der 12 Ehrenamtlichen, kein Betroffener wurde vorher gefragt«, schimpft Monika Kaiser, und Helga Lüggert ergänzt: »Ich verstehe, dass gespart werden muss. Aber der Standortwechsel bringt doch kaum finanzielle Vorteile.« Im Museumshof müssten aufwändige technische Voraussetzungen geschaffen werden. »Und dafür ist Geld da?«, fragen die Förderer des Märchenmuseums.
Beide Frauen kommen aus Bielefeld, sind aber mit dem Museum in Bad Oeynhausen eng verbunden. Helga Lüggert gehört zum Förderverein und dem Erzählkreis. »Da erspare ich der Stadt als ehrenamtliche Erzählerin auch eine Menge Geld«, sagt sie. Ihre Freundin Monika Kaiser kommt gern und oft ins Märchenmuseum und besucht dort die Ausstellungen. Sie nutzten gestern nach der Gedenkstunde für den Ehrenbürger Paul Baehr die Gelegenheit und sprachen Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann an. »Er zeigte sich aufgeschlossen, riet uns zur Gründung einer Stiftung«, sagte Monika Kaiser. »Wenn dies gelingen würde und damit Sponsorengelder gesammelt werden könnten, dann sei die Stadt auch bereit, ihren Beitrag zu leisten, hat er uns in Aussicht gestellt«, fasst Helga Lüggert das Gespräch mit dem Verwaltungschef zusammen.
In den nächsten Wochen - parallel zur technischen Überprüfung im Museumshof - wollen die beiden Frauen mit anderen Mitgliedern des Fördervereins beraten, welche Alternativen es in Zukunft für den Standorterhalt in der Baehr-Villa geben könnte. Den Ratsbeschluss jedenfalls wollen sie nicht tatenlos akzeptieren.

Artikel vom 26.09.2005