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Von Jürgen Köster

Diese
Woche

Einstiegschancen


Gastgeber für mehr als 10 000 junge Menschen war in dieser Woche das Kolping-Berufsbildungswerk Brakel. Die 14. Auflage des Hochstift-Berufemarktes präsentiert bis heute einschließlich so viele Berufe wie nie zuvor. 4,3 Prozent mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr verzeichnet die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, bundesweit sind es 2,2 Prozent mehr. Eine Fortsetzung der beeindruckenden Entwicklung aus dem Jahr 2004. Darin begründet ist jedoch auch die nicht so erfreuliche Statistik im Kreis Höxter. Hier registrierte die IHK ein Minus von 6,4 Prozent bei den eingetragenen Ausbildungsstellen. Das hohe Niveau der beiden Vorjahre ist nach Einschätzung der Fachleute ein Grund für den Rückgang. Hinzu kommt nach Ansicht von IHK-Vizepräsident Dr. Rudolf Lödige jedoch auch die Konzentration von Problemindustrien im Kreis Höxter sowie der Strukturwandel im Handwerk. Dieses wartet mit seiner endgültigen Bilanz sowieso bis zum 31. Dezember.
Wer jedoch (noch) nicht ausbilden kann, dem bietet die betriebliche Einstiegsqualifizierung hervorragende Perspektiven. Während dieses bezahlten Praktikums für Jugendliche ohne regulären Ausbildungsplatz können die Betriebe die jungen Menschen in der Praxis erleben. Das sagt oft mehr aus als das Schulzeugnis. Auch Branchen, die keine Ausbildungsberufe anbieten, können diese Möglichkeit nutzen.
Und die Jugendlichen? Sie können sagen: »Ich arbeite bei Firma XY.« Das ist in jedem Fall besser als einräumen zu müssen »Ich habe keinen Ausbildungsplatz.« Jedoch gilt es, die Unternehmen verstärkt zu motivieren, diese Einstiegsqualifizierung anzubieten. »Nur so lösen wir das Problem, dass Jugendliche auf der Straße stehen«, weiß Dr. Lödige.
Denn eines ist auch klar: An die Qualifizierung mit Zertifikat schließt sich sehr häufig ein Angebot des Betriebes für einen Ausbildungsvertrag an.

Artikel vom 24.09.2005