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Äpfeln den Saft
selbst »entlockt«

Vielfalt an Waren, Speisen und Getränken

Lübbecke (wm). Wenn das Wetter gut ist, gibt es wohl kaum einen anderen »Winkel« in der Stadt, der besser geeignet ist für einen Markt als der Burgmannshof. Dies bewahrheitete sich einmal mehr am vergangenen Wochenende, als er wieder Schauplatz des schon traditionellen Bauernmarktes war: Unter dem schattigen Baumriesen trafen sich die Bürger, genossen die Vielfalt an Speisen und Getränken, nahmen natürlich auch das übrige reichhaltige Warenangebot in Augenschein und wurden häufig dabei auch fündig.

Zu dem bereits 13. Bauernmarkt, wiederum organisiert von der LK-Werbegemeinschaft, trug nicht zuletzt das gute Spätsommerwetter bei. Zwar gab es am Samstag zwei kurze Schauer, doch beeinträchtigten die Tropfen die Veranstaltung in keiner Weise - eher trugen sie dazu bei, den Staub der vergangenen Sonnenwochen auf dem Pflaster ein wenig zu binden. Und so herrschte bereits am Samstagvormittag - wie eigentlich immer -Êreger Betrieb an den Ständen und in den beiden Zelten.
Wer sich dem Markt näherte, wurde schon mit hellem Klopfgeräusch empfangen. Schmied Walter Bredemeier aus Warmsen hatte seine Esse -Êals Ersatz fungierte ein Grill - bereits früh angeheizt und Metallstäbe zum Glühen gebracht, die er vor den Augen der Besucher bearbeitete. Insbesondere Kinder waren davon gefesselt zu sehen, dass auch ganz hartes Material bei entsprechender Bearbeitung biegsam und weich werden kann.
Wer sich traute, konnte ihm ebenso zur Hand gehen wie Frank Roth, der erneut mit der Apfelpresse der Ökostation Deister-Vorland aus Barsinghausen gekommen war. Mit seiner Hilfe erfuhren die Kinder, wie der Apfelsaft in die Flasche kommt. Äpfel, vom Obsthof Wickemeyer aus Holzhausen geliefert, konnten Mädchen und Jungen in Flüssigkeit verwandeln. Dabei war Handarbeit gefordert: Die Äpfel mussten gemahlen und so in eine »Maische« verwandelt werden, die anschließend mit hydraulischer Hilfe gepresst wurde. Nach soviel Arbeit war klar, dass der selbst gepresste trübe Apfelsaft ganz besonders schmeckte . . .
Viele Beschicker des Lübbecker Bauernmarktes haben schon längst eine treue Kundschaft, die in jedem Jahr wieder die Stände besuchen, um nachzuschauen, was es Neues gibt. Das gilt in jedem Fall für das Kunstgewerbe, das stark vertreten war. Dekorationen unterschiedlichster Art, Stoffe, Schnitzereien, Puppen, Metallwaren und Steinkunst waren u.a. vertreten. Auch Margarete Stuckebröker aus Rahden freute sich über viele bekannte Gesichter an ihrem Stand mit unterschiedlichsten Strickwaren. Zum elften Mal war sie bereits beim Bauernmarkt in Lübbecke vertreten - ein sicherer Beweis dafür, dass der Erfolg nicht ausbleibt, wenn Qualität und Kreativität bei den Waren stimmen.
War das landwirtschaftliche Angebot dank des Wochenmarktes am Samstag noch umfangreich, so litt es am Sonntag ein wenig darunter, dass nur ganz wenige Betriebe aus der Region mit ihrem erntefrischen Obst und Gemüse vertreten waren. Hier besteht für die Organisatoren wohl Handlungsbedarf, um auch von der Anzahl der Anbieter gerade aus dieser Branche den »Markennamen Bauernmarkt« auch in Zukunft zu rechtfertigen.
Das Angebot für die Kinder war jedenfalls abwechslungsreich. Wer nach Schmieden und Apfelpressen Lust auf einige »Streicheleinheiten« hatte, war im Streichelzoo der Villa Kunterbunt gut aufgehoben. Kaninchen, Ziegen und Ponys warteten auf liebevolle Hände, die ihnen Futterhäppchen zustecken wollten - und ließen sich gern streicheln und verwöhnen. So konnten auch die Kinder ohne eigenes Haustier erste Erfahrungen mit Vierbeinern machen.

Artikel vom 26.09.2005