24.09.2005
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wird bleiben
Huxori ist sicherlich für die Geschäftsleute in Höxter eine Veranstaltung, wo die Rentabilität im Vordergrund steht.
Doch Trauerflor neben »gedämpftes« Fanfarengebar ist ein fatales Zeichen der Anteilnahme aller Betroffenen gegenüber. Das »Alibiargument« die Vorbereitungen zum Fest wären bereits zu weit fortgeschritten als dass man Huxori hätte absagen können, ist gelinde gesagt, eine Plattitüde Vielmehr scheint mir hierbei der Kommerzgedanke ausschlaggebend gewesen zu sein.
Despektierlich der Trauer und demütigend für die Opfer und ihrer Angehörigen.
Ich kann mich nur den treffenden Worten des Leserbriefes von Frau Drebes-Korte anschließen und in Anbetracht der menschlichen und stadthistorischen Katastrophe, mein Geschäft am Huxori-Sonntag geschlossen halten.
Wer alles bloß des Geldes wegen tut, wird bald des Geldes wegen alles tun.
Friedfertigkeit
Das Unglück ist mitten im historischen alten Höxter eingeschlagen. Dieses wunderbar restaurierte Historische Rathaus ist beschädigt. Die ehrwürdige Kilianikirche mit ihrer einzigartigen Orgel, soeben erst mit Mühen und Beteiligung vieler Menschen restauriert, sind beschädigt. Das nahe Standesamt im historischen Fachwerkhaus, die Geschäfte direkt daneben - die Galerie Henze mit ihrer heimatkundlichen Sammlung, die Buchhandlung Henze, um nur einige zu nennen - sind zerstört und haben unvorstellbaren Schaden erlitten. In der weiteren Altstadt sind Fenster zu Bruch gegangen, Schäden entstanden und Menschen betroffen.
Warum sind einzelne Menschen zu solchen Untaten fähig?
Ist nicht auch dieses schreckliche Ereignis eine Mahnung zur rechtzeitigen Schlichtung, zur Versöhnung und zu Friedfertigkeit?
Gefährliches Handwerkzeug für barbarische Untaten liegt in unserer modernen Welt leider sehr leicht zugänglich bereit. Um so größer die Verantwortung zu einer Ethik und Kultur des friedlichen Lebens in guter Nachbarschaft - in der Familie, in Schulen, Gemeinden und Vereinen am Ort, im Land, in Europa, in der zerrissenen heutigen Welt.
Im Andenken an unsere früheren eigenen Jahre in Höxter und an unsere Mutter Margarete Dreier, die lange in der Weinbergstraße wohnte und deren Bilder in diesem Sommer im Historischen Rathaus ausgestellt waren, und in ihrem Sinne schreiben wir diese Zeilen der Anteilnahme.
Artikel vom 24.09.2005