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Mit Faust
aufs Auge
geschlagen

Schläger verurteilt

Von Wolfgang Clemm
Hiddenhausen (HK). »Da könnte ja jeder kommen und Behauptungen gegen mich aufstellen!« So lautete das Schlusswort des 23-jährigen Angeklagten Tim T. (Name geändert) aus Bad Salzuflen vor Richterin Claudia Schonscheck. Ihm wurde vorgeworfen, am frühen Morgen des 20. März (Palmsonntag) in einem Teilbereich der Herforder Discothek »GoParc« einem 25-jährigen Holzmechaniker aus Hiddenhausen mehrere Faustschläge aufs Auge versetzt zu haben.

Dieser musste bis Ostermontag einschließlich krankgeschrieben werden. Mochte man zu Beginn des Prozesses noch Zweifel haben, welcher der völlig unterschiedlichen Darstellungen beider Lager man Glauben schenken sollte, schaffte es der arbeitslose und ungelernte Angeklagte spielend, sich alle Sympathien durch sein provokantes Auftreten vor Gericht zu verscherzen.
Nach der Urteilsbegründung bedrohte und beleidigte er die Lebensgefährtin seines Opfers im Vorbeigehen heftig. Er wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu sechs Monaten mit Bewährung verurteilt. Außerdem konnte Nebenklagevertreter Jochen Meyer zu Bexten erreichen, dass Tim T. an seinen Mandanten 500 Euro Schmerzensgeld abstottern muss, was den Angeklagten besonders schmerzen wird. Die Verfahrens- und Nebenklagekosten verteuern die Sache noch weiter.
Am Tattag stand Tim T. gegen 5.30 Uhr mit seiner Lipper Clique zusammen, als der Hiddenhauser einen von ihnen unabsichtlich anrempelte. Dies war das Signal für die Lipper, den Holzmechaniker einzukreisen und herumzuschubsen, bevor Tim T. dann die Hauptrolle übernahm. Vor Gericht versuchte er indes vergeblich, die gegnerischen Zeugen durch stechende Blicke einzuschüchtern.

Artikel vom 26.09.2005