24.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Den Blick nach
vorn richten«

Ev. Kirche setzt auf Engagement

Von Carsten Reinhardt
Warburg/Herlinghausen (WB). Die stark von Sparmaßnahmen betroffene evangelische Kirchengemeinde Warburg-Herlinghausen will das Beste aus ihrer Situation machen: Ehrenamtliche sollen künftig gezielter eingesetzt und weitere Finanzquellen erschlossen werden. So lautete jetzt der Tenor bei einer Gemeindeversammlung im Corvinushaus.

»Ein Aufbruch nach vorn auch unter schwierigen Bedingungen« - so bewertet Pfarrer Karl-Heinz Bartsch nach diesem Treffen die Stimmung in der Gemeinde (3700 Mitglieder, Tendenz eher steigend). Konkret vereinbart wurde die Gründung eines Förderkreises. Dieser möchte Menschen gewinnen, die sich mit finanziellen Beiträgen, aber auch mit handwerklichen oder zeitlichen Ressourcen an der Ausgestaltung des Gemeindelebens beteiligen wollen.
Ebenfalls ins Leben gerufen wurde eine neue Arbeitsgruppe, die nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten suchen möchte. Außerdem will sich diese Runde Gedanken über die künftige Nutzung der kircheneigenen Gebäude machen. Bartsch: »Es geht im Prinzip darum, dass wir als Gemeinde mehr Eigenständigkeit bekommen und damit ein Stück weit unabhängiger vom Kirchensteueraufkommen werden.« Wenn viele Ehrenamtliche mitwirkten, könne dies am Ende sogar die Lebendigkeit der Gemeinde fördern, sagte der Pfarrer. Gute Beispiele dafür gebe es bereits, etwa die Elterninitiativen im Umfeld des ev. Kindergartens »Arche« oder das Mitwirken Ehrenamtlicher bei der Aktion »Warburger Mittagstisch«, die in Warburg federführend von der Diakonie betreut wird.
Die Gottesdienste sollen möglichst in ihrem bisherigen Umfang beibehalten werden. Dies werde nur möglich sein, wenn in mehreren Gottesdiensten auf bezahlten Küster- und Kirchenmusikerdienst verzichtet werden kann, hieß es.
Der ev. Kirchenkreis Paderborn hatte bei den Pfarrern eine Reduzierung von 2,5 auf 1,5 Planstellen beschlossen. Dieser Schritt ist mittlerweile umgesetzt worden. Möglicherweise bekommen Pfarrer Bartsch (volle Stelle) und Pfarrerin Ute Wendorff (halbe Stelle) aber bald schon Unterstützung von ihrer Kollegin Almuth Reihs-Vetter - dies in Form einer halben Stelle. Das ist denkbar, weil sie als Pfarrerin im Entsendungsdienst tätig ist und ihre Stelle daher von der Landeskirche und nicht vom Kirchenkreis finaziert wird. Wenn Almuth Reihs-Vetter ihren Dienst antritt, wird sie schwerpunktmäßig für die Altstadt, die Schanze, Wormeln und in der Frauenarbeit tätig sein.

Artikel vom 24.09.2005