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Mit 1200 Euro viel erreichen

Realschule Bünde-Mitte unterstützt Waisenkinder in Ghana

Bünde (jus). Praktisch und lebensnah - so unterstützt das Kinderdorf Oyoko in Ghana und mit ihm die Realschule Bünde-Mitte hilfebedürftige Waisenkinder. Seit mehr als 13 Jahren pflegt die Schule Patenschaften mit Kindern aus dem afrikanischen Dorf und hilft finanziell. Jetzt übergab Konrektor Hans-Hasso Kleina dem Leiter des Kinderdorfs, Sampson Owusu Boampang, rund 1 200 Euro.

Die Augen der Realschüler aus der Klasse 7a sind auf die Lippen von Sampson Owusu Boampong gerichtet. Gespannt verfolgen sie seinen mit Fotos ausgeschmückten Vortrag über das Leben der Waisenkinder im Kinderdorf Oyoko. Das hilft Straßen- und Waisenkindern aus der Hauptstadt Accra und Umgebung, bietet vor allem »Notfällen« eine sichere Zuflucht.
Zusammen mit den Klassen 7b und 9a haben die Schüler monatlich ein bis zwei Euro ihres Taschengeldes für das gemeinnützige Projekt gestiftet - jetzt sollen sie auch erfahren, was mit ihrem Geld passiert. »Es ist wichtig, dies für die Schüler konkret und sichtbar zu machen«, erläutert Konrektor Kleina.
Zusätzlich zu den persönlichen Spenden der Schüler kommen in diesem Jahr die Einnahmen aus dem Weihnachts- und dem Schulfest, sowie aus der Gottesdienstkollekte bei der Einschulungsfeier. Ein großer Teil dieses Geldes kommt den derzeitigen Patenkindern der Realschüler zugute, den Zwillingen Joyce und Brian. Die Waisen haben bei einer ghanaischen Familie ein neues Zuhause gefunden und leben nun im »Haus Bünde«.
Beim Bau des Hauses vor 13 Jahren hat die Realschule tatkräftig geholfen. Damals betreute man als erstes Patenkind den afrikanischen Jungen Peter, zu dem die Bünder Realschüler über viele Jahre hinweg eine enge Partnerschaft aufbauten. Dank der gezielten Unterstützung des Kinderdorfs und Sampson Owusu Boampang erhielt der hochbegabte Peter eine gute Schulausbildung, bekam ein Stipendium und studiert heute Ingenieurwesen.
Um viele solcher individueller Erfolge zu erzielen, werden mit den jährlichen Spenden der Realschule die Schulen vor Ort unterstützt: Schreibmaterial, ein neuer Schulbus oder Teile des Schulgelds sollen so finanziert werden. »Für die private 'Advantist Preperatory School' in Effiduasi fallen Gebühren an«, erklärt Sampson Owusu Boampang. Doch die Ausbildung dort sei besser als an der Dorfschule: »Nur, wenn die Kinder in die Privatschule gehen, haben sie gute Zukunftschancen.« Zudem gibt es im Kinderdorf eine Berufsschule mit dem Schwerpunkt Augenoptik, bei deren Auf- und Ausbau die Bünder mithelfen.

Artikel vom 24.09.2005