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FCG entdeckt Zweikämpfe

Antwerpens »Wunderheilung« vor Derby-Dreierpack

Gütersloh (dh). Aufschwung oder Stagnation? Diese Frage stellt sich dem FC Gütersloh 2000 vor dem immens wichtigen Derby-Dreierpack in den kommenden acht Tagen mit Gastspielen in Ahlen und Delbrück sowie dem ultimativen Kreis-Gipfel gegen den SC Verl.

Nach fünf bitteren Punktverlusten in Schermbeck und gegen Fichte Bielefeld ist Dr. Jörg Weber fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft die richtigen Lehren aus diesen Partien gezogen hat und die neuen Tugenden bereits am Mittwoch in Lotte erfolgreich umsetzen konnte: »Da haben wir endlich bedingungslos gefightet.« Auch Fritz Grösche glaubt, dass jeder mittlerweile begriffen hat, »dass es bei allem spielerischen Potenzial immer noch entscheidend ist, die Zweikämpfe zu gewinnen.«
So auch am heutigen Samstag bei der Ahlener Zweitliga-Reserve, die wie alle Amateurteams der Bundesligisten über technisch starke Fußballer verfügt und trotz des schwachen Oberligastarts inklusive des Westfalenpokal-Aus in Delbrück (0:2) von Weber am Saisonende »im oberen Tabellendrittel« erwartet wird.
Wichtig wird sein, dass sich der FCG möglichst schnell an den ungewohnten Kunstrasen-Untergrund gewöhnt. »Der Ball muss öfters und schneller gespielt werden. Das müssen vor allem diejenigen beherzigen, die gerne mal etwas alleine probieren«, richtet sich Webers Appell unter anderem an Kurtulus Öztürk, an dessen Tropf das Spiel des FCG allzu häufig hängt: »Wir müssen variabler werden. Es ist schon auffällig, dass wir zu Beginn einer Partie pausenlos über die rechte Seite angreifen. Kutte rennt den Platz quasi ständig rauf und runter und ist spätestens nach 70 Minuten platt.«
Überrascht zeigt sich Weber von der schnellen Genesung Marco Antwerpens, mit dem der Coach nach dessen Muskelfaserriss noch gar nicht gerechnet hatte: »Zudem war ich der Meinung, dass Kunstrasen nicht unbedingt sein Ding ist. Doch Marco hat mir versichert: Trainer, das ist genau mein Belag.«
Auf Abwehrchef Deniz Sahin (Einblutung in der Wade) muss der FCG hingegen noch bis zum Mittwoch in Delbrück verzichten. Die Innenverteidigung werden somit wieder Daniel Eckel und Max Heinrich bilden. Gut möglich, dass Frederic Kollmeier nach seiner guten Vorstellung in Lotte als linkes Glied der Viererkette den Vorzug vor Sören Siek erhält. Im defensiven Mittelfeld geht derweil im Augenblick ebenso kein Weg an Tim Brinkmann und Marinko Miletic vorbei, die »immer besser harmonieren« (Weber), wie im offensiven Bereich an Tibor Nadj und Dirk Flock.
Im Angriff hat »der Doktor« nach Antwerpens »Wunderheilung« die Qual der Wahl. Sören Brandy und Yusuf Kaba stehen ebenso bereit wie Marcus Fischer, von dem der FCG-Coach noch einiges erwartet: »Jedes Tor bringt Marcus einen Schritt weiter. Er ist jetzt völlig schmerzfrei und auf dem Weg zu alter Stärke.«

Artikel vom 24.09.2005