26.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die größten Beeren der Welt

Die beste Zeit für die Kürbisernte im Warburger Land hat jetzt begonnen


Von Jürgen Vahle
Hohenwepel (WB). Die Zeit der Kürbisse hat begonnen. Das berichten zumindest Monika und Wolfram Müller-Lütken aus Hohenwepel. Sie müssen es wissen, immerhin baut die Familie seit einigen Jahren in Hohenwepel großflächig Kürbisse an. 17 bis 18 Tonnen haben die Müller-Lütkens gerade geerntet, 30 verschiedene Kürbissorten bieten sie auf ihrem Hof an der Ostwestfalenstraße an.
Gegessen werde allerdings nur noch ein Bruchteil der Kürbisse, die in Hohenwepel geerntet werden, hat das Landwirts-Ehepaar festgestellt. Die Gewächse dienen bei vielen Kunden ausschließlich zur Dekoration. Sie werden vor Hauseingängen, in Gärten und auf Terrassen platziert und zeigen an, dass der Herbst in Anmarsch ist. Vor allem ältere Kunden seien es, die aus den Kürbissen noch Suppe, Marmelade und Gelees herstellen, berichtet Wolfram Müller-Lütken. Auch in vielen russlanddeutschen Familien würden die Gewächse noch zu Speisen weiterverarbeitet. Für diejenigen, die sich mit der Zubereitung auskennen, seien sie eine Delikatesse.
Kürbisse zählen botanisch wie auch Gurken und Tomaten zur Familie der Beeren - die größten der Welt. 800 verschiedene Arten, die sich in Form und Größe oft deutlich unterscheiden, sind bekannt. Ursprünglich stammen sie aus Amerika. Erst im 16. Jahrhundert kamen die Pflanzen nach Europa und galten hier als Arme-Leute-Essen und Viehfutter. Mittlerweile hat aber auch die gehobene Küche die Riesenbeeren entdeckt. Ihre Inhaltsstoffe wie Vitamin A, C und D oder auch Kalzium und Zink sollen die Verdauung fördern und Entzündungen hemmen.
Manche Kürbissorten werden so groß, dass sie mit schwerem Gerät geerntet werden müssen. Der größte bekannte Kürbis wurde 2002 in den USA (New Hampshire) entdeckt. Er soll mehr als 600 Kilogramm gewogen haben. Aber auch im Warburger Land reifen die Kürbisse prächtig. Exemplare mit mehr als 50 Kilogramm wachsen durchaus auch auf den Bördeböden.
Die Ernte beginnt bei vielen Kürbisanbauern - so auch bei den Müller-Lütkens - Mitte bis Ende September. Der Hohenwepeler Landwirt verkauft die meisten seiner Kürbisse bis zum 31. Oktober. Dann wird auch hierzulande immer häufiger das Halloween-Fest gefeiert. An diesem Tag werden bekanntlich Gespensterfratzen in die hohlen Kürbisse geritzt und eine Kerze im inneren platziert. Diejenigen, die Kürbisse essen wollen, können sie aber getrost noch im Dezember kaufen, berichtet Wolfram Müller-Lütken.

Artikel vom 26.09.2005