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Augen zu und durch:
Bustedt zum Derby

Fußball-Landesliga: Bünder SV gegen Tengern

Von Sebastian Picht (Text und Foto)
Bünde (BZ). Sowohl der Bünder SV als auch die SG Grün-Weiß Bustedt stehen in der Fußball-Landesliga vor schweren Aufgaben. Der BSV empfängt den TuS Tengern, während die angeschlagene SG zum Kreisderby zum SC Herford reisen muss.

SC Herford - SG GW Bustedt (So, 15 Uhr). Die Ausgangslage der »Grün-Weißen« ist alles andere als rosig. Gleich fünf Stammspieler fallen aus. Matthias Wichmann hat einen Meniskusabriss, Michael Lorenz hat sich zwei Zehen gebrochen, Irfan Kesti fällt mit Rippenbruch auf jeden Fall noch drei Wochen aus, Tim Gutberlet steht aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung und Spielertrainer Stefan Braunschweig hat sich beim 1:8 im Westfalenpokal am Mittelfuß verletzt. Zudem war die Pokal-Schlappe beim VfB Fichte Bielefeld nicht gut für das Selbstvertrauen. »Jetzt sind die jungen Leute gefragt. Mario und Sven Wihan werden genau wie Sabri Cakar in der Anfangsformation stehen«, kündigte Braunschweig an. Auch Sven Gößling wird wohl in der Startelf stehen -Êaus Mangel an Alternativen. »Normalerweise bräuchte er mal eine Denkpause. Sven kümmert sich derzeit mehr um andere Dinge als um seine Leistung«, stellte der Coach fest. Auch Stürmer Daniel Wörmann stehe neben sich. »Für ihn reicht's im Moment einfach nicht.« In seiner Kritik mache Braunschweig nun auch keinen Halt mehr vor Namen: »Bei einigen Leuten stimmt die Leistungsbereitschaft eigentlich nicht.« Ähnlich sieht das auch Manager Udo Niederbremer: »Die Spieler werden merken, dass das schöne Leben bei uns ganz schnell vorbei sein kann.« Ins gleiche Horn bläst Braunschweig: »Wir müssen zusehen, dass wir mit einem blauen Auge durch die Hinrunde kommen und in der Winterpause bekommt das Team dann ein neues Gesicht verpasst.« Gerüchte, wonach Braunschweig nicht mehr lange Trainer bei den »Grün-Weißen« ist, weisen sowohl Braunschweig als auch Niederbremer ins Reich der Fabeln zurück. »Ich habe meinen Rücktritt vor ein paar Wochen ja sogar angeboten«, sagt Braunschweig. Der Manager sieht derweil keine Veranlassung, nicht hinter dem Trainer zu stehen: »Stefan steht nicht zur Diskussion. Die Probleme liegen woanders.« Den Kopf in den Sand stecken will aber niemand: »Ich heule nicht rum«, sagt Braunschweig, »wir müssen da jetzt durch. Ich versuche einfach, auf junge Spieler zu setzen.« Eins steht auf jeden Fall fest: Am Sonntag müssen die »Grün-Weißen« zum Derby beim SC Herford antreten. »Unser Vorteil kann werden, dass Herford nur darüber redet, wie hoch sie uns schlagen«, meint »Brauni«. »Natürlich fahren wir als Außenseiter ins Jahnstadion. Aber vielleicht gelingt den jungen Spielern ja eine Sternstunde.« Langsam werde es jedenfalls Zeit, dass man punkte. »Am besten gleich dreifach und nächsten Samstag in Tengern auch.« Das wird schwer.
Dass es beim morgigen Gegner SG Bustedt derzeit drunter und drüber geht, interessiert Kuckelkorn kaum: »Was dort los ist, ist mir eigentlich egal. Wir wollen unser Spiel, das sehr offensiv ausgerichtet ist, durchziehen«.
Da Sven Kämmerer (Flitterwochen), Marco Schlobinski (Entzündete Achillessehnen) und Sead Jusufi (Sperre) erneut fehlen werden, hat Peter Kuckelkorn keinen Grund, den Kader aus den letzten siegreichen Spielen (3:1 in Tengern, 2:0 in Heiden) zu verändern. »Das wäre töricht von mir!«
Bünder SV - TuS Tengern (So, 15 Uhr). »Wenn wir einen Punkt holen, dann ist das in Ordnung.« Trainer Rolf Kuntschik und der Bünder SV backen nach der 1:2-Niederlage beim SC RW Maaslingen nun erstmal etwas kleinere Brötchen. »Das Spiel gegen Tengern wird ganz schwer werden«, prophezeit Kuntschik. »Ich habe den TuS am Mittwoch im Pokal beim FC Bad Oeynhausen gesehen und dort haben sie gut gespielt.« Hinzu kommt, dass die eigene personelle Lage nicht gut aussieht. Berdar Aycik, Tobias Lutz, Sven Rottmann, Daniel Roth und Ali Ben Aziza werden aller Wahrscheinlichkeit nach ausfallen. Zudem ist auch Christoph Kosecki angeschlagen. »Tengern ist sehr lauf- und zweikampfstark. Da müssen wir aufpassen.« Außerdem glaubt Kuntschik, dass sein Team anrennen muss. »Tengern wird hinten drin stehen und auf Konter lauern. Da müssen wir Geduld und Ruhe bewahren.«

Artikel vom 24.09.2005