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Ära Karl Meise klingt aus

Keine Kandidaturen mehr in Kreis und Land


Kreis Gütersloh (rec). Mit 66 Jahren beginnt für Karl Meise ein neues Leben - für die Landwirtschaft im Kreis Gütersloh geht eine Ära zu Ende. Nach seinem Geburtstag am 5. Oktober will Meise nicht wieder als Kreislandwirt und Präsident der vereinigten Landwirtschaftskammer Rheinland-Westfalen-Lippe antreten.
»Die Zeit ist reif, diese Aufgaben in jüngere Hände zu geben«, sagt Meise, der gemeinsam mit seiner Frau Ursula einen 100-Hektar-Hof im Norden Rhedas bewirtschaftet. Meise wurde 1990 zum Präsidenten der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe gewählt. Bis heute setzte sich Meise unermüdlich für die landwirtschaftliche Selbstverwaltung ein. Neben der Kammerarbeit war Meise in zahlreichen weiteren Gremien vertreten, darunter im Gütersloher Kreistag, im Bezirks- und Kreisagrarausschuss, im landwirtschaftlichen Stadt- und Kreisverband. Sein Engagement wurde vor vier Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
Nachfolger in der Landwirtschaftskammer soll sein bisheriger Vize Johannes Frizen (55) aus Bonn werden. Für den Posten des Kreislandwirtes werden dem Gütersloher Heiner Kollmeyer (49) gute Aussichten eingeräumt. Kollmeyer ist der Sohn von Altbürgermeister Heinz Kollmeyer. Er unterhält eine Kartoffel-Direktvermarktung und sitzt für die CDU im Gütersloher Rat. Sein Stellvertreter soll Arnold Weßling aus Borgholzhausen werden, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Diese Konstellation wurde bereits vor zwei Jahren festgelegt. Damals drohte im Kreisverband eine Kampfabstimmung zwischen Kollmeyer und Weßling. Intern waren die führenden Landwirte damals übereingekommen, dass der Vorsitz des Verbandes und der Posten des Kreislandwirtes nicht in Personalunion ausgeübt werden sollen.

Artikel vom 24.09.2005