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Die Situation wurde
bisher unterschätzt

Feuerwehr sieht Sicherheitsprobleme


Die Erweiterung des Gerätehauses und die Abtrennung der Einfahrt ist aus Sicht der Feuerwehr aus vier Gründen notwendig: Der Löschzug Lenzinghausen verfügt derzeit über vier Einsatzfahrzeuge - in der Halle sind jedoch nur für zwei Fahrzeuge Stellplätze vorhanden.
Bei Einsätzen fährt die Feuerwehr direkt über den Schulhof der Grundschule. Dann sei eine Gefährdung der Kinder nicht auszuschließen.
Zwar habe eine angeregte versicherungstechnische Prüfung der Ausfahrsituation bisher nicht stattgefunden, nach Rücksprache mit der Feuerwehrunfallkasse entspreche die Situation jedoch nicht den geltenden Unfallverhütungsvorschriften, und die bisherige Ausfahrsituation habe bereits mehrfach zu zeitlichen Verzögerungen geführt.
»Wir begrüßen die sachliche Diskussion«, betonte Löschzugführer Bernd Kröger im Bauausschuss. »Es ist schrecklich, was zur Zeit passiert: Feuerwehrleute werden ausgebuht, die Emotionen kochen hoch.« Es sei verständlich, dass Kinder von den Plänen nicht begeistert seien. Doch es sei nicht die Absicht der Feuerwehr, Unfrieden zu stiften. Kröger begrüßte, dass seitens der Schule erstmals anerkannt werde, dass es ein Sicherheitsproblem gebe. Im Unterschied zur Schule erkenne man jedoch auch ein Sicherheitsproblem auf dem Schulhof.
Aus Sicht der Feuerwehr sind die Umgestaltungen notwendig, um die Kinder zu schützen: Bislang sei die Situation unterschätzt worden, urteilte Bernd Kröger. Doch bei Einsätzen in Pausen komme es regelmäßig vor, dass Kinder in der Fahrzeughalle ständen. Auch habe die Zahl der Einsätze zugenommen, da Lenzinghausen neben Spenge als einzige Einheit der Spenger Wehr tagesalarmsicher sei: Der Löschzug hat laut Kröger tagsüber sehr viele Einsätze, weil er zur Unterstützung anderer Ortsteile ausrückt. Zurzeit liegt die Zahl der Einsätze laut Feuerwehr bei 40 bis 50, Tendenz steigend. In die Schulzeit fallen davon etwa 30 Prozent, mit Einführung der OGS wird dieser Anteil nach Einschätzung der Feuerwehr auf etwa 45 Prozent steigen. Man habe diese Bedenken der Stadt mitgeteilt, eine versicherungsrechtliche Prüfung sei jedoch ausgeblieben.
Kröger betonte, dass es im Interesse der Feuerwehr sei, nach einer vernünftigen Lösung zu suchen. »Wir werden Ihren Plan akzeptieren«, wandte er sich an die Vertreter der Schule. »Aber bitte akzeptieren Sie auch unsere Planungen, das gebietet die Fairness.« Zu Fairness rief Kröger auch gegenüber den Feuerwehrleuten auf: »Vielleicht hätte die Schule mehr Zurückhaltung gegenüber den Feuerwehrleuten üben sollen. Alle Feuerwehrleute sind Ehrenamtliche, die sich den Buckel krumm machen.« Es könne nicht sein, dass sie Anfeindungen ausgesetzt seien. -jl-

Artikel vom 24.09.2005