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Das Wort zum Sonntag

 Von Bärbel Meyer, Jugendreferentin, Hüllhorst


Bin ich's? Oft begegnen sie uns in der heutigen Zeit, diese zwei kleinen Worte. Furcht und Schrecken ist häufig mit ihrem Ausspruch verbunden. Sie sprechen von Hilflosigkeit und von einem Gefühl tief empfundener Ohnmacht. Aber auch ein Funke Hoffnung verbirgt sich hinter ihnen. Vielleicht bin ich es auch nicht. Es könnte doch auch ein anderer sein, den sie betreffen.
Bin ich's? So lautet die Frage, die sich viele Menschen in großer Sorge um ihren Arbeitsplatz, um ihre berufliche und persönliche Zukunft stellen. Bin ich's, der hier in Zukunft nicht mehr gebraucht wird? Bin ich's, der bald ohne eigenen Willen seinen vertrauten Platz verlassen muss? Oder: Bin ich's, der am Ende bleiben darf für einen Preis, den andere zahlen? Bin ich's, der zu den Gewinnern gehört?
Menschen, die sich mit dieser Frage auseinander setzen, kennen das zwiespältige Gefühl, das damit verbunden ist. Niemand möchte gern etwas verlieren und schon gar nicht seinen Arbeitsplatz. Niemand möchte anderen zu seinen Gunsten Schlechtes wünschen und doch ist das Gefühl der Hoffnung auf eigene Rettung stärker als jedes andere Empfinden.
Die gewohnte Bahn, in denen ihr Leben bisher verlaufen ist, droht auseinander zu brechen. Menschen verändern ihr Denken. Sie kennen sich selbst und manchmal ihr Handeln nicht mehr wieder. Ihre Prioritäten verschieben sich. Im Mittelpunkt des Denkens steht die entscheidende Frage »Bin ich's?« mit allen denkbaren Konsequenzen. In einer Zeit solch großer persönlicher Unsicherheit fühlen sich Menschen oft unverstanden und verlassen von Gott und der Welt.
Was meinen Sie? Haben sie Recht damit? Werden sie von ihren Mitmenschen im Stich gelassen? Und von Gott?
Es spricht der Herr, der dich geschaffen und dich gemacht hat:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen. Und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen, weil du in meinen Augen so wert geachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe. (Jesaja 43, 1-2; 4a).

Artikel vom 24.09.2005